Stadt Willich Bunte Paradiese hinter Gartenpforten

Stadt Willich · Beim "Tag der offenen Gartenpforte" bekamen die Besucher viele Inspirationen. Da bestand zum Beispiel die Gelegenheit, einen Spaziergang durch Stauden und Duftpflanzen zu machen.

 Jörg Schulze-Roloff hat bereits als Student eine große Leidenschaft für Blumen entwickelt. In Willich hat er sich mit viel Liebe zum Detail eine wunderbare Gartenlandschaft geschaffen.

Jörg Schulze-Roloff hat bereits als Student eine große Leidenschaft für Blumen entwickelt. In Willich hat er sich mit viel Liebe zum Detail eine wunderbare Gartenlandschaft geschaffen.

Foto: achim hüskes

anrath Blumig-süß duftet der Hochsommer: 100 Phlox-Sorten betören die Nase, hinzu kommen Stockrosen, Kronenlicht-Nelken und Nachtkerzen. Wenn Diana van Diemen durch ihren Stauden- und Duftpflanzengarten streift, ist sie immer wieder aufs Neue begeistert. Besuchern geht es ähnlich. Am Wochenende öffnete die studierte Gartenbau-Ingenieurin ihr 1500 Quadratmeter großes grünes Reich im Rahmen der "Offenen Gartenpforte" zum vierten Mal seit 2008.

Der private Garten des Familienbetriebs am Hausbroicherweg 40 dient als Mutterpflanzenquartier. "Er entstand Anfang der 1990er Jahre, als meine Mama Margot Hantsche eine große Wiese mit Händen und Spaten umgegraben hat", erzählt van Diemen. In Gewächshäusern und im Freiland werden die Pflanzen traditionell aus Samen und Stecklingen gezogen. "Wir leben und lieben Vielfalt", grenzt sich van Diemen von Gartencentern mit "immer gleichem Sortiment" ab.

An Stauden fasziniert sie, "dass es das ganze Jahr hindurch blüht". Nicht wenige Besucher machten es sich auf einer der Sitzgelegenheiten inmitten der Stauden bequem, hörten es zwitschern und summen. Über standortgerechte Verwendung informiert sie Kunden ebenso, wie auch zum richtigen Boden. Bis zur kompletten Gartenplanung reicht ihr Service. Stauden, das sind mehrjährige Pflanzen, die sich im Winter zurückziehen. "Wir schneiden sie erst im Februar zurück, denn im Winter verleiht Raureif dem Grün eine tolle Optik", sagt van Diemen. Hauskater Fritzchen döst derweil in der Sonne auf einer Gartenbank.

Es war nicht einfach, sich vom gelungenen Grün-Mix mit Eisenhut, Duftgeranien und Weinberg-Pfirsich loszusagen. Doch auch der Besuch bei anderen Gartenbesitzern, die an der "Offenen Gartenpforte" teilnahmen, lohnte sich - so auch bei Jörg Schulze-Roloff an der Martin-Rieffert-Straße in Willich. Mit viel Liebe zum Detail hat sich der gebürtige Paderborner inmitten des Ortskerns ein kleines Paradies geschaffen. Neuseeländischer Knöterich und Clematis ranken vom ersten Stock aus Kästen herab, den Hofgarten bestimmen Rosen und Stauden wie die süßlich duftenden Baumlilien.

"Bereits als Student habe ich eine Leidenschaft für Blumen gehabt", sagt der Objekt- und Raumdesigner, dessen Betonobjekte als Sitzgelegenheit zwischen Farn und Wasserspiel im heimischen Reich Einzug gehalten haben. Für die "Tausendfüßler" genannte Betonbank wurde Schulze-Roloff im vergangenen Jahr mit dem Staatspreis Manufactum der Düsseldorfer Handwerkerkammer ausgezeichnet.

Ähnlich preisverdächtig erscheint das harmonische Zusammenspiel aller Elemente inmitten des Grüns, von der Pflasterfläche bis zur wettergeschützten Hollywoodschaukel samt zahlreicher Kissen. Einmal mehr ermöglichte die Offene Gartenpforte am Wochenende interessante Einblicke in wunderschöne, von Menschenhand geschaffene grüne Lungen.

(tone)
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