Stadt Willich Bürgerverein Willich-Nord ist "kein reiner Protestverein"

Stadt Willich · Es ist derzeit etwas ruhig geworden beim Bürgerverein "Willich Nord", den es mittlerweile seit 15 Jahren gibt. Heutzutage geht es oft um die Geselligkeit, wenn sich die Mitglieder treffen. Was nicht heißt, dass man nicht sofort wieder den Finger hebt, sollte das Wohnen in ihrem Quartier durch irgendwelche Einflüsse von außen beeinträchtigt werden. So wie man es in der Vergangenheit beim befürchteten Bau einer großen Kiesgrube, bei einem angedachten Freizeit-Zentrum in Fischeln oder durch zahlreiche Einsprüche beim interkommunalen Gewerbegebiet Krefeld-Meerbusch-Willich getan hatte.

Die Generalversammlung in der der Gaststätte Krücken, etwa 50 der rund 200 Mitglieder waren gekommen, nutzte der langjährige Vorsitzende, Gerd Schulten, mit seiner Geschäftsführerin Bärbel Scholz, um mit etwas Stolz auf die 15-jährige Geschichte des Vereins zu blicken. Dabei vergaß er nicht seinen Vorgänger, den im Oktober 2008 verstorbenen Wolfgang Wengler, zu erwähnen. Dieser hatte bereits 1998 in einer Bürgerinitiative mit vielen Anwohnern seinen Protest gegen den Bau einer Kiesgrube geäußert. "Es war damals ein Kampf David gegen Goliath, und wir haben gewonnen", sagte Schulten. Er zeigte ein altes Poster, wie der mögliche Betreiber damals um diese Grube warb, damit bezeichnete er den Kies als das "Gold des Niederrheins".

Zur Vereinsgründung kam es im März 2002. Neben den Protesten gegen ein Freizeit-Center, Flugrouten oder dem interkommunalen Gewerbegebiet informierte man die Anwohner auch über die Dichtheitsprüfungen der Kanäle, kümmerte sich mit um sichere Schulwege oder um eine Verschönerung des Ortsteiles, schuf untereinander Kontakte. Schulten: "Wir wollten nicht ein reiner Protestverein sein, sondern haben uns auch mit konstruktiven Ideen eingebracht."

Die Regularien waren schnell abgehandelt. Danach stellte der Vorsitzende des Planungsausschusses, Christian Pakusch, die Vorhaben vor, die das Wohnen, das Gewerbe und den Handel zukünftig attraktiver machen sollen. Erst einmal ging sein Lob an den Verein: "Es ist schon toll, wie sie sich bislang für die Allgemeinheit eingesetzt haben." Christian Pakusch berichtete dabei auch, dass er am 15. Dezember im Standesamt des Neersener Schlosses seine Ruth heiraten werde.

(wsc)
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