Willich Bürger sollen sich sicher fühlen

Willich · Die Zahl der Straftaten ist 2010 zwar leicht angestiegen, liegt aber noch unter dem Zehn-Jahres-Schnitt.Die Aufklärungsquote der Kreispolizei liegt bei über 50 Prozent. Sie konnte 5,8 Prozent mehr Verdächtige ermitteln.

Kreis Viersen Die Statistik für 2010 erfasst den Fall Mirco zwar noch nicht, dennoch hat der Mord an dem zehnjährigen Jungen die Polizeiarbeit des vergangenen Jahres geprägt. "Das tragische Geschehen hat uns aus den Socken gehauen. Ich habe selbst einen Jungen in dem Alter und kann daher ungefähr ermessen, was die Eltern durchgemacht haben", sagte der stellvertretende Abteilungsleiter der Kreispolizei, Hubert Vitt, bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für den Kreis Viersen.

Bürger und Beamte seien im Verlaufe der Ermittlungen zusammen gerückt. "Die Tat hat allen Angst gemacht." Ziel der Polizeiarbeit sei es jedoch, den Menschen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. "Die Zahlen zeigen, dass wir dabei auch voran kommen", betonte Hubert Vitt. Zwar hat es im vergangenen Jahr mit rund acht Prozent etwas mehr Straftaten gegeben als 2009, doch damit liegt der Kreis noch deutlich unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt.

Über dem Landesdurchschnitt

"Wir haben bei den Fallzahlen sogar das drittbeste Ergebnis erzielt und liegen bei der Aufklärung sogar an zweiter Stelle", betonte Wilhelm Schwerdtfeger. Der Leiter der Direktion Kriminalität betonte, dass die Ausbeutung von ausländischen Arbeitskräften durch einen Landwirt in Willich in mehr als 1000 Fällen erheblichen Einfluss sowohl auf die Delikte sowie auch auf die Aufklärungsquote gehabt habe. "Doch selbst wenn wir dieses Bespiel aus der Statistik herausrechnen, liegen wir bei den geklärten Taten noch immer deutlich über 50 Prozent und damit über dem Landesdurchschnitt", sagte Wilhelm Schwerdtfeger.

Einen nennenswerten Anstieg der Delikte verzeichnete die Kreispolizeibehörde vor allem bei den Wohnungseinbrüchen und der Drogenkriminalität. "Die macht bei uns 15 Prozent aus, im Landesmittel sind es nur 3,6 Prozent", berichtete Wilhelm Schwerdtfeger. Er wies darauf hin, dass die Kollegen den Drogenpfad in Richtung Venlo intensiv kontrollierten. Dort träfen sie verstärkt Jugendliche an, die der Meinung seien, dass sie den Joint, den sie im niederländischen Coffee-Shop gekauft hätten, auch mitbringen dürften. "Das Rauchen im Ausland ist ebenfalls strafbar und kann bis zu 500 Euro kosten. Das ist ein teurer Spaß." Der Anteil der Täter, die nicht aus dem Kreis kommen, sei jedoch sehr hoch. Daher finde auch die Beschaffungskriminalität woanders statt.

Straftaten bei Jugendlichen

Leicht zurück gegangen sind die Straftaten bei Jugendlichen unter 21 Jahren sowie die Diebstahlsdelikte. Die Zahlen bei den Gewalttaten sind konstant geblieben. Drei Fälle von Mord oder Totschlag konnten die Beamten in Nettetal und Viersen aufklären. Die Leistung der Soko Mirco taucht statistisch erst in diesem Jahr auf. FRAGE DES TAGES

(RP)
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