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Stadt Willich Bürger sauer: Langes Warten auf die Post

Stadt Willich · Die Post hat in Neersen und Anrath die Zustellung von Briefen und Paketen zusammengelegt. Das führt bei den Kunden zu großem Ärger. Sendungen kämen um Tage verzögert an. Die Deutsche Post spricht von Umstellungsschwierigkeiten.

Auf die Deutsche Post vertraut Christian Kuschner zurzeit nicht. Seit das Unternehmen am Dienstag vergangener Woche Brief- und Paketzustellung für Neersen zusammenlegte, wartet der Unternehmer auf Post. Wichtige Sendungen kamen nicht an, vergeblich wartete der Inhaber einer Werbeagentur auf Post von Kunden. Nun ist Kuschner dazu übergegangen, einen Kurierdienst zu beauftragen, um Briefe seiner Kunden gewohnt zeitnah zu erhalten und bearbeiten zu können. Über die Deutsche Post ist der Unternehmer verärgert.

So geht es vielen Nutzern einer geschlossenen Facebookgruppe, die sich über diverse Probleme im Ortsteil Neersen austauschen. Die neueste Schwierigkeit, die die Neersener beschäftigt: Sie warten seit Tagen auf Post. Von einem auf den anderen Tag war die gewohnt zuverlässige Zustellung von Briefen durch Briefträger der Deutschen Post gestört. Auch das bislang übliche Verfahren, das nicht zugestellte Sendungen, weil der Empfänger nicht anzutreffen war, am folgenden Tag morgens in der örtichen Postagentur abgeholt werden konnten, habe nicht funktioniert. Eine Benachrichtigung habe zwar im Briefkasten gelegen, die Sendung sei aber nicht in der Postagentur abgegeben worden.

Britta Töllner, Pressesprecherin der Deutschen Post in Düsseldorf, räumt ein, dass es sei Dienstag vergangener Woche in Neersen und Anrather erhebliche Probleme nach der Umstellung der Post-und Paketzustellung gebe. Diese Umstellung sei die Folge der jährlichen Überprüfung aller Zustellbezirke durch das Unternehmen. Mit dieser Überprüfung wolle die Post sicherstellen, auf Veränderungen im Nutzungsverhalten der Kunden zu reagieren. Was eigentlich eine Serviceverbesserung darstellen sollte — jetzt kommt ein Zusteller zu einem Termin mit Post und Paketen anstelle von zwei Zustellern zu zwei unterschiedlichen Terminen, von denen der eine die Briefe, der andere die Pakete bringt —, sorgt bei Post-Kunden für Verärgerung.

Die Arbeit für die Zusteller habe sich durch die Umstellung völlig verändert, sagt Töllner. Weil der bisherige Briefzusteller nun auch Pakete zustellen müsse, müsse er sich mit Technik auseinandersetzen. Es sei zu erheblichen Verzögerungen gekommen, die Zusteller seien sehr spät von ihren Touren zurückgekehrt, was auch dazu geführt habe, das nicht zugestellte Sendungen nicht mehr rechtzeitig bei der Postagentur zur Abholung hätten abgegeben werden können. Weil die Zusteller sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten hätten, nicht länger als zehn Stunden zu arbeiten, seien Briefe und Pakete nicht immer pünktlich zugestellt worden. Es sei höchstens zu einem Tag Verzögerung gekommen. Die Umstellung in der Paket- und Postzustellung habe die Deutsche Post den Kunden zuvor nicht angekündigt, sagt Töllner. "Im Glücksfall hat sie ja auch keine Auswirkungen", sagt sie zur Erklärung. Die Post wolle ihre gewohnten Zustellleistungen aus einer Hand anbieten.

Während Briefträger früher mit dem Fahrrad oder einem Handwagen unterwegs waren, kommen sie nun mit einem Transporter. Ob das die Lösung ist für Postzustellungen in ländlichen Regionen wie Neesren und Anrath ist, bezweifelt Doris Leyendecker, die ein Reisebüro und eine Lottoannahmestelle in Neersne betreibt. Allein die Suche nach einem Parkplatz für das Postfahrzeug sorge doch schon für Verzögerungen. Britta Töllner sagt, die Zustellung werde sich einspielen. Der Kunde könne sich aber nicht mehr darauf verlassen, seine Post immer zur gewohnten Stunde geliefert zu bekommen. FRAGE DES TAGES

(RP)
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