Tönisvorst Bücherei-Umzug zu teuer

Tönisvorst · Die Kostenschätzung zum Bücherei-Umzug liegt vor. Und der Tönisvorster Bürgermeister Albert Schwarz meldet sich mit einem Paukenschlag. Sein Vorschlag: Bücherei bleibt im Rathaus, Verwaltung erweitert an der Bahnstraße.

Die Bürger würden nervös, das Rinke-Gutachten sei nebulös und Entscheidungen stünden noch aus, sagte gestern Bürgermeister Albert Schwarz bei der Vorstellung der Verwaltungsmeinung. Die Politik hatte von der Verwaltung eine Gesamtkonzeption zur Unterbringung von Verwaltung und eine entsprechende Kostenschätzung gefordert. Zur Erinnerung: Das Rinkegutachten schlug vor, die Bücherei in die Schule am Kirchplatz umzusiedeln und das alte Rathaus zum großen Bürgerservice umzubauen.

Erweiterung an der Bahnstraße

Die Kostenschätzung von Architekt Peter Kasten liegt nun vor. Die Pläne des Rinke-Gutachten schlagen demnach mit rund 2,205 Millionen Euro zu Buche. Und damit sind nur die baulichen Veränderungen abgedeckt, hinzu kämen noch Kosten zum Beispiel für Umzug und Möbel. „Diese 2,2 Millionen Euro sind aus Sicht der Verwaltung zu hoch für das Ziel, was erreicht werden soll“, betont Schwarz. Er schlägt vor, die Bücherei im Rathaus zu belassen, stattdessen sollte die Verwaltung an der Bahnstraße erweitert werden. Dazu existieren bereits Pläne aus dem Jahr 2000, da sei alles durchkalkuliert bis zur Baugenehmigung. „Das kann also zügig umgesetzt werden“, sagt Schwarz. Einzige Änderung zu den Pläne aus 2000: Der Haupteingang sollte an der Willicher Straße sein.

Die Kosten für den Anbau betragen etwa drei Millionen Euro, liefen aber haushaltstechnisch unter dem Titel Investition und seien daher auch von der Kämmerin Nicole Wassen zu vertreten. Vorteile wären: Die gesamte Verwaltung und die Arge wären in einem Gebäude untergebracht, das Standesamt könnte auch zur Bahnstraße, den Fraktionen im alten Rathaus Raum angeboten werden.

Die Bücherei solle zukunftsorientiert renoviert und um ein Internetcafé erweitert werden. Dafür rechnet Schwarz mit Kosten von bis zu 150 000 Euro. So könnten drei Verwaltungsstandorte im Stadtgebiet aufgegeben werden, das Gebäude Hochstraße könnte verkauft werden, in den anderen beiden Fällen entfallen die Mieten. Der Bürgermeister hofft nun auf mutige Politiker, die sich zu einer Entscheidung durchringen können. Dann könnten die Pläne noch vor der Kommunalwahl realisiert werden.

Und was wird mit dem ehemaligen Schulgebäude am Kirchplatz? Dieses Grundstück könne umgestaltet und zur Investition für andere bauliche Maßnahmen freigegeben werden, so Schwarz, der sich hier zurückhält. Es gebe viele Ideen, viele Möglichkeiten: Das müsse dann die Politik entscheiden.

(RP)
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