Tipp der Woche, diesmal aus Willich: Boule Kugeln nah ans Schweinchen rollen

Willich · Boule ist ein Spiel, das überall gemeinsam gespielt werden kann — auch unter Einhaltung des derzeit geltenden Mindestabstands. Michael Cook vom Bossel- und Bügelclub Willich gibt Tipps.

 Michael Cook, Vorsitzender des Bügel- und Bosselclubs Willich, und seine Frau Andrea spielen gerne mal eine Runde Boule.

Michael Cook, Vorsitzender des Bügel- und Bosselclubs Willich, und seine Frau Andrea spielen gerne mal eine Runde Boule.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Ein Boule-Spiel ist schnell vorbereitet, und zu nahe kommen müssen sich die Mitspieler auch nicht: Man nimmt sechs Kugeln und eine weitere, kleinere, sucht sich eine ebene Fläche, die über sechs bis sieben Meter Länge geht und idealerweise über einen körnigen Boden in Form von Sand oder Kies verfügt. Aber auch Rasen ist als Spieluntergrund geeignet. Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann es losgehen.

Ziel ist es, dem Schweinchen, wie die kleine Kugel genannt wird, mit den anderen Kugeln so nah wie möglich zu kommen. Die Kugeln der Mitspieler dürfen auch mit den eigenen Kugeln aus ihrer Position gestoßen werden. „Boule kann jeder spielen. Es sind keine komplizierten Regeln, man braucht keine teure Ausrüstung, und das Schöne ist, es ist überall spielbar“, sagt Michael Cook, Vorsitzender beim Bossel- und Bügelclub (BBC) Willich 1979.

Direkt neben der überdachten Bügelbahn des BBC liegt eine Boule-Bahn unter freiem Himmel. Jeder kann sie kostenfrei nutzen, aber genauso gut kann im eigenen Garten gespielt werden. Beim klassischen Boule-Spiel wird einer gegen einen, zwei gegen zwei oder drei gegen drei gespielt. Von einer vorab gekennzeichneten Linie aus wird das Schweinchen geworfen. Danach geht der erste Spieler eines Teams an den Start und wirft von der Linie aus seine Kugel so nah wie möglich an die kleine Variante heran. Boule-Kugeln werden dafür mit der Hand von oben angefasst und nicht über die Handfläche nach vorne geworfen, sondern der Wurf erfolgt mit dem Handrücken nach oben. Der Spieler lässt sie quasi mit der Vorwärtsbewegung aus der Hand fallen. Danach ist das zweite Team dran.

Der Spieler versucht die Kugel näher an das Schweinchen zu legen, wie es bei dem Spiel heißt. Oder aber er schießt die gegnerische Kugel vom Schweinchen weg. Kommt der Spieler vom gegnerischen Team näher an die kleine Kugel heran oder schießt die andere große Kugel weg, ist wieder das erste Team an der Reihe. Gelingt dies nicht, spielt die zweite Mannschaft so lange weiter, bis sie dichter an das Schweinchen herangekommen ist. Erst dann ist das andere Team erneut an der Reihe.

Die Spieler sollten sich Mühe geben: Wird schlecht geworfen, kann das sogar dazu führen, dass eine Mannschaft alle Kugeln verspielt, aber trotzdem nicht näher heranrückt. Wenn ein Team keine Kugeln mehr hat, spielt das andere Team alle ihm noch verbliebenen Kugeln aus. „So muss man aber als Familie nicht spielen. Es ist genauso in Ordnung, wenn jeder wirft und man nachher guckt, wer am nächsten herangekommen ist“, sagt Michael Cook, der zusammen mit seiner Frau Andrea auch gerne zu den Boule-Kugeln greift.

Das korrekte Zählen der Punkte ist ein wenig kompliziert. Ein Team erhält so viele Punkte, wie Kugeln näher am Schweinchen liegen als die beste Kugel des Gegners. Welches Team als erstes 13 Punkte erreicht, hat gewonnen. Aber auch hier gilt: Das Punktezählen ist kein Muss.

Boule-Kugeln gibt es in jedem Spielwarengeschäft. Es gibt die einfachere Kunststoffvariante in bunt und die klassischen Metallkugeln. Es handelt sich um ein Paket, bestehend aus sechs großen Kugeln und einer einzelnen kleinen Kugel, dem besagten Schweinchen.

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