Tönisvorst Bienen – in der Apfelstadt unersetzlich

Tönisvorst · "Imkern am Niederrhein" heißt die Ausstellung, die der Imkerverein Tönisvorst konzipiert hat. Im Oktober ist die Schau im Heimathaus St. Tönis zu sehen. Mehrere Vorträge und Kochabende gehören zum Rahmenprogramm dazu.

 Ab 1. Oktober ist im Heimathaus Antoniusstraße die Ausstellung des Imkervereins zu sehen. Dieter Wieland (links), Dr. Waltraud Althoff-Pegels und Jo Hoischen stellten sie gestern vor.

Ab 1. Oktober ist im Heimathaus Antoniusstraße die Ausstellung des Imkervereins zu sehen. Dieter Wieland (links), Dr. Waltraud Althoff-Pegels und Jo Hoischen stellten sie gestern vor.

Foto: WOLFGANG KAISER

Wie fleißige Bienen schwirren zurzeit einige Mitglieder des Imkervereins Tönisvorst im Heimathaus an der Antoniusstraße in St. Tönis herum. Zwischen Kästen voller Waben, Schautafeln, historischen Honigschleudern und Wachspressen konzipieren Dr. Waltraud Althoff-Pegels, Dieter Wieland und Jo Hoischen gerade eine Ausstellung, die das Hobby der Imkerei in Vergangenheit und Gegenwart vorstellt. Außerdem erfahren die Besucher viel Interessantes über Bienen und Honig. So haben die Aussteller ein Quiz zusammengestellt, bei dem das Wissen getestet werden kann. Kostprobe: "Wie viele Blüten kann eine Biene am Tag bestäuben?" Antwort: "1000". Für ein Glas Honig fliegt eine Biene übrigens 120 000 Kilometer, das Baumaterial für die Wabe schwitzt sie aus und die Kommunikation funktioniert über eine Tanzsprache.

"Etwa 80 Prozent aller früchtetragenden Gewächse werden von Bienen bestäubt", weiß Jo Hoischen, "gäbe es die Bienen nicht, hingen nur zwei von zehn Äpfeln am Baum." Ein Bewusstsein dafür, wie nützlich Bienen für Menschen sind, sei aber kaum vorhanden. "Wir möchten mit der Ausstellung dazu beitragen, dass sich das ändert", sagt Dieter Wieland. Monokulturen, Pestizide, Klimawandel führten dazu, dass der Bienenbestand immer weiter reduziert werde. "Außerdem wurde vor einigen Jahren die Varroamilbe, eine Art Bienenzecke, aus Asien eingeschleppt", erzählt Wieland. Dieser Parasit trage ebenfalls zum Bienensterben bei.

Dass die Imkerei dennoch ein schönes Hobby ist, davon sind die Mitglieder des Vereins überzeugt. Die Vorsitzende, Dr. Waltraud Althoff-Pegels, lädt für den Mittwoch, 9. Oktober, zu einem spannenden Vortrag mit dem Titel "Bienen und Imker am Niederrhein" ein. Einen Abend vorher findet ein Honig-Koch-Event bei der Oecotrophologin Heike Meier statt. Am Dienstag, 15. Oktober, bietet der Patissier Bernhard Kowalczyk das Seminar "Honigpralinen selbst gemacht" an. "Honig in der Ernährung" heißt ein Seminar, das am Mittwoch, 16. Oktober, stattfindet. Verschiedene Honigsorten werden verkostet, es gibt Koch- und Backtipps mit Honig. Am Sonntag, 20. Oktober, heißt es "Bienen, Wildbienen, Hummeln - Wer kennt sich da aus?" Zum Abschluss soll es am Mittwoch, 23. Oktober, einen Filmabend geben. "More than Honey" entführt mit spektakulären Bildern in das Universum der Bienen. Für alle Veranstaltungen, die der Imkerverein gemeinsam mit der Volkshochschule durchführt, wird um Anmeldung gebeten (s. Box).

Einen Teil der aktuellen Ausstellung haben die Imker bereits im Vorjahr gezeigt. "Beim Tag des Kindes waren wir mit einem Informationsstand und einem Schauvolk vertreten", sagt Dieter Wieland. Anlass war das 75-jährige Bestehen. Der Heimatverein war begeistert von der kleinen Ausstellung und lud die Imker ins Heimathaus ein. So kommt der Imkerverein Tönisvorst, der 45 Mitglieder hat und 188 Bienenvölker betreut, mit einem Jahr Verspätung doch noch zu einer großen Jubiläumsausstellung.

(WS03)
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