Stadt Willich Bessere Anbindung für Jugendliche?

Stadt Willich · Die in Teilen ungünstige Anbindung Willichs über Bus und Bahn ist vor allem für Jugendliche ein Ärgernis. Die SPD möchte die Wiedereinführung des Anrufsammeltaxis - ungewiss ist aber, wann. Die Finanzen haben sich verschlechtert.

 Ob und wann das Anrufsammeltaxi wieder eingeführt wird, ist ungewiss.

Ob und wann das Anrufsammeltaxi wieder eingeführt wird, ist ungewiss.

Foto: Andreas Endermann

Die Willicher SPD wandelt ihren Antrag auf Wiedereinführung des Anrufsammeltaxis (AST) in einen Prüfauftrag an die Verwaltung um. Das erklärte jetzt Lukas Maaßen, der als sachkundiger Bürger für die SPD im Schulausschuss sitzt und den ursprünglichen Wiedereinführungsantrag für seine Partei eingereicht hatte, auf Anfrage der Rheinischen Post. Den Prüfauftrag soll Therese Stoll als SPD-Vertreterin im Planungsausschuss nach der Sommerpause stellen. Es solle dann erst einmal untersucht werden, ob das AST als Angebot nur in den Nächten von Freitag auf Samstag (22 bis 2 Uhr) und Samstag auf Sonntag (22 bis 2 Uhr) wieder eingeführt werden könne.

Grund für den veränderten Antrag ist die veränderte Haushaltssituation, so Maaßen. Als er den ersten Antrag (Tischvorlage zur Sitzung des Planungsausschusses am 3. Juli) eingereicht hatte, sei die Prognose für die positive Entwicklung des Willicher Haushaltes besser gewesen - aber dann sei das Urteil zur Beamtenbesoldung gekommen, das neue Belastungen für den Willicher Haushalt bringt. Auch die Einschätzung der Verwaltung zum ersten Antrag, dass das AST derzeit nicht finanzierbar sei, habe das Umdenken ausgelöst, so Maaßen: Daher solle das AST jetzt "sobald es möglich ist, wieder eingeführt werden. Man kann nichts machen, wofür kein Geld da ist."

Er sagte, er habe schon bei der Antragstellung berücksichtigt, dass die SPD Ende 2012 im Rahmen ihrer Zustimmung zum Haushalt 2013 auch für die Abschaffung des AST votiert habe, aber grundsätzlich halte er die Wiedereinführung des AST für wichtig: "Ich habe mit vielen jungen Leuten gesprochen, die haben alle dasselbe Problem. Junge und auch ältere Leute brauchen eine sichere und günstige Möglichkeit nach Hause zu kommen." Daher habe er sich in der Partei dafür eingesetzt, die Wiedereinführung in das Wahlprogramm vor der Kommunalwahl 2014 aufzunehmen und als Wahlversprechen zuzusichern. Mit dem Antrag wolle die SPD Druck auf die Stadt ausüben, dass das Thema nicht vergessen werde. Die andere Alternative, die Ausweitung der Fahrzeiten von Bus und Bahn, sei sicher noch teurer, erwartet Maaßen.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd-Dieter Röhrscheid unterstützt die Idee auch in der neuen Form: "Unabhängig von der Haushaltslage halte ich es für wichtig, dass unsere jungen Leute Ziele anvisieren. Wir werden das Thema im Herbst auf die Agenda setzen", meint er - und vielleicht finde sich bei der SPD-Klausurtagung eine Lösung, um vorzuschlagen, worauf verzichtet werden solle, um das AST im Gegenzug bezahlen zu können.

(djm)
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