Stadt Kempen Besinnliche Adventseinstimmung

Stadt Kempen · Wie schön ist es, einmal ein Adventskonzert zu erleben, in dessen Programm das Weihnachtsfest nicht schon vorweggenommen wird! Solches genossen die in beachtlicher Zahl in die Paterskirche gekommenen Zuhörer beim Besuch des "Mädchenchores am Aachener Dom". Mit Einfühlsamkeit und Ausdrucksintensität geleitet von ihrem Gründer und ständigen Dirigenten Marco Fühner, boten die 35 Mädchen und jungen Damen einen sorgfältig ausgewählten Querschnitt durch die Adventsliteratur. "Veni redemptor gentium - Komm, Erlöser der Heiden", so erklang es zu Anfang der besinnlichen Stunde in einer Vertonung des Ambrosius von Mailand (4. Jahrhundert), worauf Ute Gremmel-Geuchen an der Orgel der Paterskirche mit dem gleichnamigen Hymnus von Hieronymus Prätorius (1560-1629)antwortete.

 Der Mädchenchor am Aachener Dom.

Der Mädchenchor am Aachener Dom.

Foto: BRAATZ

Mit "Veni, veni Emmanuel" von Jan-Ake Hillerud (*1938) und "Maria durch ein Dornwald ging" des Zeitgenossen Thomas Kladeck war auch die Gegenwart vertreten.

Eine ausgewogene und intensive Stimmbildung wird offenbar den zwar sehr diszipliniert, aber niemals gedrillt erscheinenden jungen Sängerinnen zuteil. Ihr Gesang ist homogen, makellos in Intonation und Diktion, silbrig glänzend, schwebend und doch geerdet. Drei Sopranistinnen wurden abwechselnd auch solistisch eingesetzt und zeigten in besonderer Weise das vokale Potenzial des erst seit sechs Jahren bestehenden Chores, der insgesamt 80 Mitglieder zählt.

Zu Charles Gounods (1818-1893) "Da pacem, Domine" und dem Chorsatz aus Johann Sebastian Bachs Magnificat "Suscepit Israel" verteilten sich die Sängerinnen im Kirchenraum. Doch selbst in dieser die Klangwirkung noch steigernden Position blieben bezüglich des nahtlosen Miteinanders keine Wünsche offen. Ausgezeichnet gelang auch "Veni Domine" von Felix Mendelssohn Bartholdy.

Stets war dem Chor der Pianist und einfallsreiche Improvisator Peter Schulz am Flügel eine wichtige und die Vorträge belebende Stütze.

Ute Gremmel-Geuchen, die mit Werken von Dietrich Buxtehude und Heinrich Scheidemann die Programmfolge wirkungsvoll bereicherte, stimmte mit der festlichen "Toccata im romantischen Stil über Tochter Zion" von Willem van Twillert (*1952) in den letzten Programmpunkt - Händels "Tochter Zion" - ein, bei dem auch die Zuhörer einbezogen waren.

Mit ausgiebigem Applaus und zwei Zugaben ging ein bemerkenswerter adventlicher Frühabend zu Ende.

(RP)
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