Stadt Willich Begeisterter Beifall in St. Katharina

Stadt Willich · Kirchen- und Jugendchor, Solisten und Musiker der Düsseldorfer Symphoniker führten unter Leitung von Friederike Braun das Requiem von Mozart auf.

Auch wenn die Musik eine tiefe Traurigkeit ausstrahlte: für Veranstalter, Aufführende und Zuhörer war es ein Freudentag. Denn als am Festtag Allerheiligen Mozarts Requiem aufgeführt wurde, waren die Plätze der Pfarrkirche St. Katharina ausverkauft. Die Einstudierung war gewiss kein leichtes Unterfangen. Aber mit dem Ergebnis dürfen alle zufrieden sein.

Eingestimmt wurde auf Mozarts großartiges, wenngleich von ihm nicht mehr vollendetes Werk mit Samuel Barbers "Adagio for Strings". Das passt in seiner melancholischen Grundstimmung ganz ausgezeichnet zum Requiem. Die Streicher des Orchesters, gebildet aus Mitgliedern der Düsseldorfer Symphoniker, boten eine sensible Wiedergabe. Mehrere Versuche wurden inzwischen unternommen, Mozarts Requiem zu vollenden. Die in Willich zu hörende Fassung von Robert D. Levin darf als eine sehr kompetente angesehen werden. Die Aufführung gelang erfreulich gut. Kirchenchor und Jugendchor an St. Katharina Willich sangen mit guter Intonation und sorgfältig abgestimmter Dynamik. Sicher und klanglich gut ausbalanciert agierte das Orchester aus Düsseldorf mit seinem Konzertmeister Pascal Théry. Und gute Gesangssolisten waren eingeladen worden mit Elisa Rabanus (Sopran), Carola Günther (Alt), Lothar Blum (Tenor) und Bernard Hüsgen (Bass).

Zugegeben sind die akustischen Bedingungen der Pfarrkirche St. Katharina nicht einfach. Gespräche mit Zuhörern nach der Aufführung legten den Schluss nahe, dass die Abstimmung zwischen Sängern und Instrumentalisten je nach Platz etwas unterschiedlich ankam. In der Mitte der Kirche stimmte die Balance auf jeden Fall; Solisten, Chor und Orchester klangen hier bestens aufeinander abgestimmt.

Als Gesamtleiterin der Aufführung hatte Kantorin Friederike Braun alles sehr gewissenhaft einstudiert. Sie leitete die Aufführung mit großer Ruhe und Übersicht. Die Tempi waren gut gewählt. Sie waren nicht zu schnell, dann wäre zu viel vom Nachhall geschluckt worden. Aber sie waren doch so zügig, dass die Spannung der Musik voll zum Ausdruck kam. Auch die Ritardandi am Schluss der Sätze waren gut gestaltet, nicht zu wenig, aber auch nicht zu breit.

Langer, begeisterter Beifall dankte allen Mitwirkenden. Für die Chorarbeit der Pfarre darf die Aufführung als großer Erfolg gewertet werden und zugleich als Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.

(RP)
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