Bastelexpertin aus Willich gibt Tipps Wie man Weihnachtsdeko einfach selbst bastelt

Anrath · Die Leiterin des Jugendzentrums Titanic in Anrath verrät, wie sich schöne Weihnachtssterne, -karten oder Sternenmännchen einfach und ohne einen Großeinkauf im Laden basteln lassen.

Bastel-Anleitung - Sternenmännchen als Weihnachtsdeko​
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So bastelt man ein Sternenmännchen als Weihnachtsdeko

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Foto: Bianca Treffer

„Für Nelly brauchst du sieben Butterbrottüten“, sagt Simone Benen-Heyer. Dabei muss die Einrichtungsleiterin des Anrather Jugendzentrums Titanic nicht einmal mehr auf die Vorlage schauen, die, ausgeschnitten aus Pappkarton, inmitten von einem runden Dutzend Vorlagen liegt. So unterschiedlich die Vorlagen auch sind, sie alle stammen aus dem Buch „Sternenzauber – Einfach aus Butterbrottüten“. Was für Weihnachtsstern-Wunderwerke aus ganz gewöhnlichen Butterbrottüten entstehen können, das erleben Mila, Luzie, Carl, Aimée, Christian, Laura und Lina beim gemeinsamen vorweihnachtlichen Basteln in der Titanic.

Das Prozedere ist dabei ganz einfach. Mit Klebestift werden die Tüten aneinandergeklebt, wobei jeweils ein Streifen Kleber komplett entlang der Mitte und am geschlossenen Ende der Tüte gezogen wird. Die Tüten werden dann aufeinander geklebt, und zwar immer so viele, wie die jeweilige Vorlage vorgibt. Mila, der einen Zackenstern macht, klebt zwölf Tüten aufeinander. Bei Christian, der Stern Nelly basteln möchte, sind es sieben Stück. Nach dem Kleben wird die Vorlage aufgelegt, abgezeichnet und ausgeschnitten. Es erfolgt das Auffächern und Zusammenkleben der beiden äußeren Tüten. Mit dem Lochstanzer wird in eine der Tüten vorsichtig ein Loch gestanzt und mit Lochverstärkern auf beiden Seiten versehen. Dort wird die Schnur zur Befestigung angeknotet.

Die Sternenmännchen lassen sich aus Ästen basteln.

Die Sternenmännchen lassen sich aus Ästen basteln.

Foto: Bianca Treffer

Wer möchte, kann auch eine Lichterkette einziehen. Dafür muss jede Tüte im unteren Bereich vorsichtig mit der Schere durchbohrt werden, damit die Lichterkette eingezogen werden kann. Eine etwas kniffelige Angelegenheit, die sich im Hinblick auf den Effekt, wenn der Stern beleuchtet hängt, aber auszahlt. „Das Tolle ist, in der Vorweihnachtszeit erweitern rote Butterbrottüten das ansonsten nur weiße Sortiment. Die gibt es in jedem Drogeriemarkt“, informiert Benen-Heyer.

Bei Anne-Katrin Scheffer ist derweil das Basteln eines Sternenmännchens angesagt. Dabei gehen jede Menge Naturmaterialien in Form von unterschiedlich dicken Ästen und Eichelhütchen in den Einsatz. „Da reicht ein Gang durch den Wald, um das Material zu sammeln“, sagt die ehrenamtliche Helferin. Ein Ast mit einem kleinen Seitenärmchen bildet das Grundgerüst. Er muss lediglich mit der Säge auf die richtige Länge gestutzt werden.

Ein Zackenstern aus roten Butterbrottüten ist entstanden. Simone Benen-Heyer, Leiterin der Titanic, hat dem jungen Bastler gezeigt, wie es geht.

Ein Zackenstern aus roten Butterbrottüten ist entstanden. Simone Benen-Heyer, Leiterin der Titanic, hat dem jungen Bastler gezeigt, wie es geht.

Foto: Bianca Treffer

Danach wird der Ast mit Holzleim auf eine Holzplatte geklebt. Das Ganze muss gut antrocknen, damit es stabil wird. Das Eichelhütchen wird ebenfalls mit Holzleim auf das obere Ende geklebt. „Das ist quasi unser Kopf“, erklärt Scheffer. Ein weiterer, ganz dünner Ast mutiert zum Stab, der den späteren Stern tragen wird. Er wird an der Grundplatte und am Seitenarm der Astfigur festgeklebt. Für den Stern braucht es einen Lochstanzer mit dem entsprechendem Motiv. Zwei Sternausschnitte sind nötig. Jeder der beiden Sterne wird von einer Seite gelb angemalt oder in ein gelbes Stempelkissen gedrückt. Wobei man den Stern für Letzteres prima auf einen Klebestift packen kann. Am oberen Ende des Aststäbchens werden die beiden Sternhälften zusammengeklebt. Eine Pinzette kann dabei helfen, da wirklich vorsichtig gearbeitet werden muss. Fertig ist das Sternenmännchen.

Basteln muss generell nicht teuer sein. Selbstgebastelte Weihnachtskarten können so aus größeren Karteikarten entstehen, die genau die richtige Stärke für eine formschöne Weihnachtskarte haben. „Die Karteikarten knickt man einmal mittig, und schon haben wir das passende Kartenformat. Danach sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt“, sagt Benen-Heyer. Mit dem Motivstanzer können entsprechende Motive ausgestochen werden, wobei die kleinen Motive direkt weitere Verwendung auf der Karte finden können. Farbig angemalt und auf die Karte geklebt, ergeben sie eine tolle Deko auf dem weißen Untergrund. Bemalen mit Glitzerstiften, verzieren mit Kartoffeldruck – alles ist möglich, um ganz individuelle Karten herzustellen, die allesamt Unikate sind.

Ein absoluter Hingucker sind die sogenannten Architektenpapier-Sterne. „Man kann Architektenpapier oder einen Transparentblock kaufen. Aus diesem Papier schneidet man zwei gleichgroße Sterne aus“, sagt Benen-Heyer. Jetzt kommt der ungewöhnliche Einsatz der Nähmaschine – geht natürlich auch mit Nadel und Faden. Die beiden Sterne werden nämlich bis auf eine kleine Öffnung zusammengenäht. Dann kann der Stern nach Belieben mit etwas Glitzer, Kunstschnee oder auch ausgestanzten Motiven, gerne mit goldener oder silberner Farbe angemalt, versehen werden. Danach wird die Öffnung ebenfalls zugenäht. Einfach noch eine Schnur zum Aufhängen durch die Naht fädeln, und der schimmernde Stern kann zum vorweihnachtlichen Glanz beitragen. Für die richtige Schnur hat Benen-Heyer noch einen Tipp parat. „Nylonschnur aus dem Angelladen ist viel günstiger als aus dem Bastelgeschäft“, weiß sie aus Erfahrung.

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