Anrath Bahnhof in Viersen war gesperrt: Von Anrath ins Camp

Anrath · Die Aachener Polizei sperrte den Bahnhof Viersen. Bahnreisende, die zum Camp „Ende Gelände“ wollten, wurden durch die sozialen Medien informiert.

 Am Freitag steigen immer wieder zahlreiche Reisende ungewollt am Anrather Bahnhof aus, da der Viersener Bahnhof gesperrt worden war.

Am Freitag steigen immer wieder zahlreiche Reisende ungewollt am Anrather Bahnhof aus, da der Viersener Bahnhof gesperrt worden war.

Foto: Bianca Treffer

Das Camp vom Bündnis „Ende Gelände“, das sich derzeit in Viersen befindet und ein Teil der Demonstrationen gegen den Braunkohle-Tagebau ist, sorgte gestern auch in Anrath für Aufregung. Kurzfristig rückte der Anrather Bahnhof in den Mittelpunkt. Die Aachener Polizei hatte die Order herausgegeben, dass der Viersener Bahnhof durchfahren werden musste. Angefangen in den Vormittagsstunden bis kurz nach 16 Uhr hielt so kein Zug mehr in Viersen. Damit sollte verhindert werden, dass weitere Gruppen das Camp in der Kreisstadt erreichten. Für die Reisenden, die nach Viersen wollten, war Anrath damit Endstation oder. sie mussten nach Mönchengladbach weiterfahren.

Etliche Reisende, die nicht zum Camp wollten, aber Viersen als Zielort hatten, waren nicht sonderlich erbaut darüber, eine Station vor der gewünschten aussteigen zu müssen. So manches Taxi wurde gerufen. Die unschwer an den großen Rücksäcken und Isomatten zu erkennenden Camp-Reisenden mussten sich hingegen zunächst einmal sichtlich orientieren. „Wir sind eine Gruppe aus dem Großraum Frankfurt und haben über Twitter erfahren, dass wir nicht bis Viersen fahren können. Entsprechende Durchsagen gab es im Zug keine“, sagte eine der jungen Frauen. Man müsse jetzt erst einmal schauen, wie man von diesem kleinen Ort, der noch nicht einmal ein richtiges Bahnhofsgebäude habe, wegkommen würde, schloss sich eine weitere Reisende an.

Die einen versuchten es vom Bahnhof aus per Anhalter, die anderen nahmen ihre Smartphones zur Hilfe, um weitere Informationen über den ÖPNV zu erhalten. In diesem Fall bedeutete das zunächst einmal einen Fußmarsch in Richtung Anrather Kirche, denn von dort konnte die Busverbindung nach Viersen genutzt werden. „Man hätte auch die Notbremse in Viersen ziehen können. Das wäre die bequemste Lösung gewesen“, bemerkte einer der ausgestiegenen Reisenden mit einem Augenzwinkern. Während der gesamten Sperrzeit bevölkerten immer wieder Gruppen, die das Viersener Camp erreichen wollten, den Anrather Bahnhof und machten sich von dort auf den Weg in die Kreisstadt. Ein Ziel, das trotz der Sperrung des Viersener Bahnhofes erreicht wurde. Laut der Pressestelle der Aachener Polizei war die Bundespolizei indes an den Bahnhöfen für Durchsagen zuständig, die auch gemacht worden wären. 

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