Aktion in Willich Bäume und Pflanzen dürfen im Freibadwasser baden

Willich · 300.000 Liter Badewasser pumpen Gemeinschaftsbetriebe und Feuerwehr über zehn Tage aus den Becken des „De Bütt“. Das Wasser soll zum Gießen benutzt werden und den Pflanzen und Bäumen in Willich zugutekommen.

 Schulterschluss: Gemeinschaftsbetriebe, Feuerwehr und Badleitung initiierten die Aktion. Die gebeutelte Willicher Pflanzenwelt dürfte sich freuen. 

Schulterschluss: Gemeinschaftsbetriebe, Feuerwehr und Badleitung initiierten die Aktion. Die gebeutelte Willicher Pflanzenwelt dürfte sich freuen. 

Foto: Stadt Willich

Die Freibadsaison ist beendet und doch war im Freizeitbad „De Bütt“ kürzlich was los: Die Gemeinschaftsbetriebe waren mit einer Pumpe der Feuerwehr zu Gast und sogen insgesamt 300.000 Liter Wasser aus den beiden Außenbecken in mehrere Löschfahrzeuge. Sie sollen den durch den Dürresommer leidgeplagten Bäumen und Pflanzen zugutekommen.

Initiiert wurde die Aktion eigentlich von der Frau des Badleiters, Kerstin Bauknecht: Die las nämlich in einer Zeitung eine Meldung aus Nürnberg, dass man dort das nach der Saison nicht mehr benötigte Freibad-Wasser nicht schnöde per gezogenem Stöpsel in die Kanalisation laufen lasse, sondern die städtischen Grünanlagen und Bäume bewässere. Also fragte sie ihren Mann Philipp, warum man das nicht auch in Willich machen könne.

So brachte Philipp Bauknecht, sofort für die Idee begeistert, die entsprechenden Planungen in Gang. Und stieß bei Tony van Cleef von den Gemeinschaftsbetrieben Willich (GBW) auf offene Ohren. Gemeinsam machte man sich an die Organisation, fragte wiederum bei der Feuerwehr nach. Nun wurde, bis auf einen kleinen Überwinterungsrest Wasser, der aus technischen Gründen notwendig ist, das gesamte Badewasser aus den Freibad-Becken von Bad- und GBW-Mitarbeitern sowie Feuerwehrleuten abgepumpt.

800 Liter Wasser zieht die Tauchpumpe pro Minute, etwas länger dauert es dann, das Wasser nach normalem Plan in die Natur zu bringen. In bis zu zehn Tagen will das Team das ganze Projekt durchgezogen haben. Und für den Chef der Gemeinschaftsbetriebe Willich, Bernd Kuhlen, liegen die Vorteile dieses Verfahrens auf der Hand: „Das Wasser wird nicht vergeudet, sondern in die Natur wieder eingebracht. Was gegenüber dem von uns üblicherweise genutzten Verfahren – da pumpen wir das Gießwasser aus unseren Tiefbrunnen, entnehmen also der Natur das Wasser – natürlich das viel sinnvollere Vorgehen ist.“

Der Aktion spielt in die Hände, dass mancher bei den Gemeinschaftsbetrieben gleichzeitig Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ist – da ist der Draht natürlich kurz. Die Bäume und Pflanzen in Willich können sich jedenfalls nun auf ein Bad im sauberen Schwimmbadwasser freuen. Denn bevor es ausgebracht wird, wurde es bereits auf natürlich-biologisch Weise entchlort, damit die Natur keinen Schaden erleidet.

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