Badewannenrennen in Anrath Tiefergelegte Badewannen sind out

Anrath · Auch wenn die Niers Niedrigwasser führt: Am Sonntag gehen dort in gewohnter Manier die Badewannen an den Start. Die Landjugend Anrath lädt zum traditionellen Badewannenrennen am zweiten Samstag im August ein.

 Auch die KLJB, die das Badewannenrennen veranstaltet, geht mit einer eigenen Wanne an den Start. Bei der Gestaltung sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.

Auch die KLJB, die das Badewannenrennen veranstaltet, geht mit einer eigenen Wanne an den Start. Bei der Gestaltung sind der Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Die Rettungsschwimmer sind gebucht, die Getränke- und Imbisswagen geordert, die Streckenführung steht fest – bei der Landjugend Anrath sind die Vorbereitungen für das nunmehr 31. Badewannenrennen auf der Niers abgeschlossen. „Wir arbeiten derzeit nur noch an unserer eigenen Badewanne. Die muss restauriert werden“, verrät Lena Hügens vom Vorstand der Landjugend. Die Teilnahme mit einer eigenen Badewanne ist obligatorisch, wobei in diesem Fall schon feststeht, wer am 12. August als Kapitän einsteigen wird. Simon Hügens muss ans Steuer des Wassergefährtes.

Ansonsten liegen dem Organisationsteam bereits zehn Anmeldungen für den Wasserspaß vor. Das aktuelle Niedrigwasser steht dem Rennen dabei nicht im Wege. „Allerdings sollte niemand seine Badewanne tiefer legen, denn das könnte für Probleme sorgen. Der Wasserstand der Niers ist schon extrem niedrig“, sagt Lena Hügens. Das Veranstaltungsteam hat sich die Situation vor Ort angeschaut und grünes Licht für den Start gegeben.

Mitmachen darf jeder, der schwimmen kann und die allgemeinen Anforderungen der „Internationalen Vereinbarungen für Badewannen auf öffentlichen Gewässern“, kurz IVB genannt, einhält. So muss eine Badewanne in der Konstruktion vorhanden sein, wobei diese höchstens 1,50 Meter breit sein und maximal 50 Zentimeter im Wasser liegen darf. Aufgrund des Wasserstandes sollten es aktuell aber besser weniger Zentimeter sein. Es dürfen keine Original-Bootsteile verbaut werden. Die Fahrer, maximal zwei an der Zahl, haben ihre Wanne durch Muskelkraft zu bewegen. Pflicht ist es, eine Boje am Schwimmobjekt zu befestigten, auch bei Niedrigwasser. Denn sollte die Badewanne untergehen, muss sie schließlich in der Niers wiedergefunden werden.

Ob Landjugend, Schützen, Freundeskreis, Nachbarschaft, Verein oder Kegelclub – alle können mitmachen. Das Alter der Starter spielt keine Rolle. Gegen 11 Uhr läutet die KLJB Anrath das erste Rennen am 12. August ein. Traditionell geht es mit der einfachsten Variante für die Starter los, nämlich 200 Meter stromabwärts. Jeweils zwei Badewannen treten gegeneinander an. Wenn die Gefährte alle das Ziel erreicht haben, folgt die Kraftanstrengung, ebenfalls in Zweiergruppen, stromaufwärts. Allerdings müssen bei dieser Variante nur 100 Meter bewältigt werden. Denn auch wenn die Niers so harmlos aussieht, Strömung hat sie. Bei beiden Rennen werden die jeweiligen Zeiten gemessen und aufaddiert, um den Sieger zu ermitteln. Wettkampf Nummer drei ist das sogenannte „K.-o.-Rennen“. Hierbei treten alle Teilnehmer gleichzeitig an. Auf den 200 Metern stromabwärts ist alles erlaubt, wofür es bei den vorausgehenden Rennen ordentlich Strafsekunden gibt. Das heißt: Die Starter dürfen sich gegenseitig behindern. Wer als erstes durchs Ziel rauscht, hat in dieser Kategorie gewonnen. Die Zuschauer spielen bei einer weiteren Disziplin eine wichtige Rolle: Sie prämieren die schönste Wanne. Preise gibt es natürlich auch. Der Wasserspaß ist ansonsten ein Event für die ganze Familie, bei dem die Niers zur Picknickmeile wird. Dazu wird gegrillt, es gibt Pommes, Getränke, Eis und Kuchen.

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