Willich Autorin aus Willich jagt Mörder quer durch Grefrath

Willich · Wenn die Jagd nach dem Mörder über die Schaphauser Straße und quer durch den Brunsgarten führt, ist Insidern klar, dass Grefrath der Schauplatz des Krimis ist. Das Buch nennt sich "Tote Models nerven nur", die Autorin heißt Vera Nentwich. Sie präsentiere ihr neues Werk passend in der Bäckerei Oomen am Deversdonk. Der Schauplatz ist keineswegs zufällig oder willkürlich gewählt. Nein, genau in dieser Bäckerei nimmt die Geschichte ihren Anfang.

Sabine, von Kindesbeinen an ihrem Geburtsort Grefrath treu verbunden, trifft Judith, das weltläufige Starmodel und Sabines ganz persönliche Jugendfeindin. Nach Jahren sehen sie sich wieder und schon geht der Zickenkrieg erneut los. Ziemlich dumm für Sabine: Zwei Tage später liegt Judith tot in einem Teich im Schwingbodenpark, ausgerechnet Sabine findet sie. Da ist es logisch, dass die Polizei in ihr schnell die Hauptverdächtige findet. Für Sabine gibt es nur eine einzige Möglichkeit: Sie muss den Mörder selber finden.

Da geht es in der Folge quer durch die Gemeinde, auch das Kempener Krankenhaus und die Mülhausener Liebfrauenschule spielen Nebenrollen. Der Blick zurückgeht auf die Landesgartenschau und den Bau des Eisstadions in Grefraths goldenen 70er Jahren. Grefrath wurde zum Inzell des Nordens, sensationell für eine so kleine Gemeinde. In der Jetztzeit sieht Sabine beziehungsweise die in Grefrath geborene Autorin die verrottenden Träger des Turms der Landesgartenschau als Symbol für den Niedergang.

Die Rheinische Post titelt "Starmodel tot aufgefunden". Bei der Mördersuche findet Sabine Hilfe bei ihrem Ex-Freund, dem Polizisten Jochen, und Jago Diaz Fernandez, dem Freund des toten Models. Letztgenannter wohnt selbstverständlich im Sporthotel. Nach und nach kommt heraus, dass das Model für eine Homestory in ihre Heimat Grefrath zurückgekehrt ist. Außerdem war Judith schwanger und wollte abtreiben.

Es ist nicht anders zu erwarten: Der Dorfklatsch nimmt seinen Lauf, Sabine und ihre beiden Mitstreiter haben bald einen Verdacht, wer das Model auf dem Gewissen haben könnte. Judith bleibt nicht die einzige Tote in diesem Dorf-Drama. Schließlich gerät Sabine selber in Gefahr, bis der Täter am Ende hinter Gitter kommt. Eine besondere Person im kurzweiligen Buch verdankt einer besonderen Erwähnung: Sabines Oma. Die Sportlerin in einer der Radfahrgruppen des Vereins "Älter werden in der Gemeinde Grefrath" meistert auch die schwierigsten Lebenslagen durchaus erfolgreich mit der Verabreichung von "Bütterken".

(RP)
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