Stadt Willich Autofreier Markt: Entscheidung vertagt

Stadt Willich · In welchen Schritten soll das "integrierte Handlungskonzept" für den Alt-Willicher Ortskern umgesetzt werden? Im Planungsausschuss wurde der wesentliche Teil der Planung jetzt in das Jahr 2014 verschoben.

 An der Verkehrsberuhigung des Willicher Ortskerns halten alle Parteien fest. So soll der Markt autofrei werden. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

An der Verkehrsberuhigung des Willicher Ortskerns halten alle Parteien fest. So soll der Markt autofrei werden. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Der Willicher Planungsausschuss hat die probeweise Umwandlung des Marktplatzes, der kleinen Peterstraße und der Bahnstraße bis zum Laterepitt in eine Fußgängerzone in das nächste Jahr verschoben. Die Politiker aller Fraktionen waren sich einig, dass vorher noch Untersuchungen zur Verkehrsführung und vorbereitende Maßnahmen erfolgen müssen, wenn das Projekt überhaupt Aussicht auf Erfolg haben könnte. Grundsätzlich halten die Politiker an der Idee der Verkehrsberuhigung im Ortszentrum aber fest.

Dr. Paul Schrömbges (CDU) wollte unter anderem, dass die Bedingungen, nach denen der Erfolg oder Misserfolg beurteilt werden soll, vor Beginn der Probephase von Politik und Verwaltung definiert werden. Außerdem soll die Verwaltung verschiedene Varianten zur Umgestaltung des Kreisverkehrs an der Korschenbroicher/Bahnstraße vorlegen. Auch die baulichen und verkehrstechnischen Aspekte der Aufhebung der "unechten" Einbahnstraßenregelung für die Domstraße sollen besser vorbereitet werden, so Schrömbges.

Hans Joachim Donath (FDP) ergänzte, dass seine Fraktion der gleichen Meinung sei, aber einige Aspekte der Vorbereitung schon jetzt umgesetzt werden könnten — etwa die Kennzeichnung von neuen Parkplätzen auf der Südseite oder die Anbringung von Hinweisschildern zu den Geschäften der Einzelhändler. Auch SPD und Grüne waren der gleichen Auffassung, wobei Detlef Nicola (SPD) betonte, dass eine breite Zustimmung zu dem Projekt gewollt sei: Es sollten nicht nur die Einzelhandelsinteressen berücksichtigt werden, "sondern wir planen für alle Bürger". Damit setzte sich das fort, was sich bereits in der Sitzung am 13. März abgezeichnet hatte: Die Politiker waren mit den vorbereitenden Arbeiten der Verwaltung nicht zufrieden. Sie hatten die Verwaltung im März beauftragt, ein Konzept mit Terminen für die vorgeschalteten Maßnahmen und dann die letztliche Sperrung zu erarbeiten.

Schrömbges bezeichnete die in der aktuellen Sitzung vorgestellte Vorlage als "an einigen Stellen ärgerlich". Zusammenfassend meinte er, dass eine Erprobungsphase von zwei bis drei Monaten noch in 2013 nicht ausreiche. Mit der Verschiebungsentscheidung gerate das Projekt zwar in die Vorwahlkampfphase, aber das nehme die CDU wegen der Sache in Kauf. Der Planungsausschussvorsitzende Fritz-Joachim Kock (SPD) hatte im Vorfeld für eine interfraktionelle Lösung geworben. Er zeigte sich mit dem Ergebnis der Sitzung zufrieden. Im Antrag der CDU finde er vieles von dem wieder, was er in den Gesprächen mit den Obleuten angeführt habe, sagte er. Alle Fraktionen seien sich einig, dass, wenn dieser dritte Anlauf nicht klappe, das das Ende der Überlegungen sei.

(djm)
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