Stadt Willich Autofrei oder nicht? CDU lässt Pläne für Markt prüfen

Stadt Willich · Ausgangspunkt ist ein von Einzelhändlern vorgelegtes Gutachten aus Bayern.

 Ein autofreier Markt in Alt-Willich ist in der Diskussion.

Ein autofreier Markt in Alt-Willich ist in der Diskussion.

Foto: Kaiser

Die Stadtverwaltung in Willich soll prüfen, welchen Erfolg eine Sperrung des Marktes in Alt-Willich für den Autoverkehr hat. Das beantragt die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Willich. Diese Prüfung soll vor allem unter Berücksichtigung eines Gutachtens für Fußgängerzonen erfolgen, das Willicher Einzelhändler der Fraktion vorgelegt haben.

Stadt Willich: Autofrei oder nicht? CDU lässt Pläne für Markt prüfen
Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Hintergrund für den Antrag ist ein Gespräch der Fraktion mit Geschäftsleuten vom Alt-Willicher Markt. Wie Fraktionschef Johannes Bäumges und Ratsmitglied Barbara Jäschke am Freitag bei einem Pressegespräch von Partei und Fraktion sagten, hätten die Einzelhändler ihre Befürchtungen vorgetragen, wenn der Markt für Autos gesperrt würde. Dabei sei auch deutlich geworden, dass die Einzelhändler für ihre weitere Planung gerne wüssten, wie es am Marktplatz weitergehe.

Die Geschäftsleute hatten der Union ein Gutachten vorgelegt, auf das sie sich jüngst in der Diskussion um einen autofreien Markt berufen hatten. Es stammt vom Landesverband des Bayerischen Einzelhandels und befasst sich mit Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren für Fußgängerzonen als Standort für den mittelständischen Einzelhandel in Klein- und Mittelstädten Bayerns. In dem Gutachten heißt es unter anderem, Mindestvoraussetzung für die Schaffung einer erfolgreichen Fußgängerzone seien 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Am Markt in Alt Willich gebe es nach Angaben der Einzelhändler aber nur 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche, sagte Bäumges.

Die CDU beantragt ferner zu prüfen, welche finanziellen Folgen es hätte, wenn der Alt-Willicher Markt auch mittel- und langfristig nicht autofrei würde. Hintergrund: Das Integrierte Handlungskonzept für Alt-Willich, für das das Land aus Steuermitteln bereitgestellte Fördergelder in Aussicht stellt, sieht einen autofreien Markt vor. Die CDU will wissen, ob das Auswirkungen hätte auf die Summe der zu erwartenden Fördergelder.

Die CDU möchte zudem bis zur nächsten Sitzung des Planungsausschusses unter anderem wissen, bis wann die Verbesserung des Parkleitsystems in Willich erfolgt und wie auf der einen Seite der Kirche wegfallende Parkplätze kompensiert werden sollen. Bis Mai sollen weitere, von Verwaltung, Bürgern und Einzelhändlern entwickelte Maßnahmen für den Markt wie Spielgeräte, mobile Sitzmöglichkeiten, Außengastronomie, Wegnahme überflüssiger Poller umgesetzt werden.

Die CDU hält es für wichtig, vor Beginn der Freiluftsaison Impulse für Bürger und Einzelhändler zu schaffen. Gutachten über Fußgängerzonen dürften dabei nicht außer Acht gelassen werden, da die Kaufkraft für Geschäftsleute entscheidend sei. Mit dem Thema Verkehrsberuhigung, so die CDU, müsse sehr sensibel umgegangen werden. Da das Rewe-Gelände nicht mit einer Einkaufspassage überplant werden könne, sei auch der Einkaufstourismus in Alt-Willich nicht gewährleistet. Die Verödung der Innenstadt dürfe nicht voranschreiten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort