Stadt Willich Auskommen mit dem Einkommen

Stadt Willich · Wie und wo man sparen kann, zeigte Johannes Jacobs. Zur Veranstaltung "Spartipps rund um den Haushalt" hatten das Familienzentrum Anrath und die AWO-Schuldnerberatung Stadt Willich eingeladen.

Stadt Willich: Auskommen mit dem Einkommen
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"Einen Millionär heiraten oder im Lotto gewinnen, dann gibt es keine Probleme mit dem Einkommen. Da dies aber äußerst selten vorkommt, sollte man überlegen, was wir sinnvoll machen können, damit wir mit dem Einkommen auskommen." Der lockere Einstieg von Johannes Jacobs in ein ernstes Thema lässt die Besucher, die sich im Familienzentrum Anrath eingefunden haben, schmunzeln. Es geht rund ums Sparen im Haushalt.

Doch bevor es zu den Einspartipps geht, packt der Fachmann von der AWO-Schuldnerberatung das Problem, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, von einer anderen Seite an: Es geht darum, welche Möglichkeiten es gibt, die Einnahmenseite aufzustocken. Die Palette reicht vom Wohngeld für Mieter über den Lastenzuschuss für Hausbesitzer bis hin zum Kindergeldzuschlag und den Möglichkeiten, die das Teilhabe- und Bildungspaket bietet. Dass auch Geringverdiener einen Anspruch auf Arbeitslosengeld II haben, wenn die entsprechenden Voraussetzungen stimmen, zeigt Jacobs ebenfalls auf. Dinge, die den Zuhörern teilweise nicht bekannt sind.

Dann geht es zur Seite des Ausgebens, die auch ungeahnte Sparpotenziale birgt. "Vielen ist gar nicht klar, was sie ausgeben und wofür", weiß Jacobs aus Erfahrung. Seine Empfehlung lautet daher, über mehrere Monate ein Haushaltsbuch zu führen, um einmal einen Überblick zu erhalten, wofür das Geld eigentlich ausgegeben wird. Angefangen bei Miete beziehungsweise Abtragung, Leasingraten für Fahrzeuge über Strom als auch Gas bis hin zu Versicherungen und den normalen Wocheneinkäufen. Hilfereich kann es auch sein, die Einkaufskassenzettel einer Woche einmal zu sammeln, um genau zu sehen, in welchen Produkten das Geld steckt. Gezielter Einkauf ist ein weiteres Stichwort von Jacobs. Ein Einkaufszettel kann mehr als hilfreich sein, denn "wer kennt es nicht: Zu Hause stellt man fest, dass ganz andere Sachen gekauft worden sind, als man eigentlich wollte", meint der Schuldnerberater.

Um einzuschätzen, ob ein Sonderangebot wirklich eines ist, sollte der Einkäufer die Preise kennen, denn nicht überall, wo der rote Preis leuchtet, ist er auch einer. Haltbare Waren können in größeren Menge gekauft werden, wenn sie ein wirklich gutes Angebot darstellen und regelmäßig gebraucht werden. Saisonales Obst und Gemüse ist meist günstiger als importierte Ware. In Sachen Versicherungen sollte jeder genau prüfen, was er wirklich braucht und ob es eventuell günstigere Anbieter bei gleicher Leistung gibt. Auch empfiehlt Jacobs jedem, den Kündigungszeitpunkt von Versicherungen genau zu kennen.

In Sachen Strom lohnt sich ebenso ein Blick zu anderen Anbietern. Dazu gibt es einen weiteren Tipp des Schuldnerberaters: "Es kann hilfreich sein, sich jeden Monat einmal seinen Stromstand aufzuschreiben, um zu kontrollieren, was man genau verbraucht. Stromfresser können so erkannt werden." Als kostenintensives Spielzeug bezeichnet Jacobs Handys: "Je neuer das Modell, umso teuerer der Vertrag. Etwas, das nicht sein muss", so sein Kommentar. Wer seinen Dispokredit benutzt, sollte lieber überlegen, ob er diesen nicht in einen kleinen Ratenkredit umwandelt, weil ein solcher mit wesentlich niedrigeren Zinsen einhergeht.

Ansonsten gilt: Wenn man es schafft, jeden Monat einen kleinen Betrag zu sparen, kann notwendigen Anschaffungen oder turnusmäßig auftauchenden Rechnungen der finanzielle Schrecken genommen werden. Jacobs betonte in seinem Referat, dass die Schuldnerberatung nicht nur Menschen hilft, die bereist einen Schuldenberg angehäuft haben und nicht mehr wissen, wie sie klarkommen sollen. Die Beratung steht auch mit Rat und Tat zur Seite, wenn sich für jemanden abzeichnet, dass er auf Schulden zusteuert.

(tref)
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