Serie "Vor dem Schulstart" Aufgeregt wie ein i-Dötzchen

Stadt Kempen · Agatha Christ fiebert dem neuen Schuljahr nicht minder aufgeregt entgegen wie die i-Dötzchen, die sie zukünftig unterrichten wird. Die Tönisvorsterin tritt nämlich nach der Referendarzeit ihre erste Lehrerstelle an.

 Sie steht kurz vor ihrem zweiten Start ins Schulleben: Agatha Christ übernimmt nächste Woche an der Astrid-Lindgren-Schule eine Eingangsklasse.

Sie steht kurz vor ihrem zweiten Start ins Schulleben: Agatha Christ übernimmt nächste Woche an der Astrid-Lindgren-Schule eine Eingangsklasse.

Foto: kaiser

An der Tür im Erdgeschoss der Astrid-Lindgren-Grundschule in Kempen steht es schon fein säuberlich geschrieben. "Raum H001, 1a, Frau Christ" ist dort zu lesen. "Das ist unser Klassenraum", sagt Agatha Christ mit einem Gesichtsausdruck, der pure Freude ausdrückt, und öffnet voller Stolz die Tür.

Der Blick fällt in einen liebevoll gestalteten Klassenraum, in dem man sich sofort wohlfühlt. Ein türkisfarbener Teppich liegt vor der Tafel, die Tische stehen zu Vierer- und Sechsergruppen angeordnet großzügig verteilt drum herum und in der Ecke, abgeteilt mit offenen Regalen, wartet eine Lese- und Ruheecke auf die i-Dötzchen.

Buchstabenhaus

Spiele und Arbeitsmaterial für die verschiedenen Fächer liegen in den Regalen und von der Wand lacht unter anderem das bunte Buchstabenhaus. "Schon letzte Woche habe ich den Klassenraum soweit fertig gemacht", sagt Christ, die nach der Referendarzeit und den erfolgreich abgeschlossenen Prüfungen in der Kempener Grundschule nun ihre erste Stelle antritt und mit Schuljahrsbeginn ein erstes Schuljahr übernimmt. Der Teppich, den sie von ihrer Mentorin erhielt, ist der 28-Jährigen dabei besonders wichtig. "Ich arbeite gerne viel in der Mitte, wie zum Beispiel mit einem Sitzkreis am Boden. Da bietet sich der Teppich hervorragend an", informiert Christ.

Kissen gekauft

Überhaupt hat sie sich viele Gedanken über die Gestaltung des Klassenraumes gemacht. Sie tauschte sich mit den anderen ehemaligen Referendarinnen aus und verschickte Bilder des fertig gestalteten Klassenraumes, um die Meinung der jungen Kolleginnen einzuholen. Für die Lese- und Ruheecke kaufte die Tönisvorsterin von ihrem eigenen Geld Kissen, um diese besonders gemütlich zu gestalten und auch die bunten Kunststofftrinkbecher brachte sie mit. "Ich möchte alles so nett wie möglich machen. Die Erstklässler sollen sich wohl fühlen", betont sie.

Die Aufregung ist der jungen Lehrerin dabei ins Gesicht geschrieben. Nach der zweijährigen Referendarzeit sei es schon etwas anderes, wenn man nun eine erste eigene Klasse übernehme und zudem als Fachlehrerin für den Sachkundeunterricht in der Grundschule eingesetzt werde, meint Christ. Am Montag folgen die Gespräche mit den Kollegen vor Ort, wie die ersten Schulwochen aussehen werden, insbesondere für die i-Dötzchen.

"Da stehen mir erfahrene Kolleginnen zur Seite und das beruhigt. Ich habe natürlich viel gelesen und mich gut vorbereitet, aber die praktischen Tipps sind doch schon etwas anderes", sagt Christ. Wobei sie einen eindeutigen Heimvorteil hat. Ihre zweijährige Referendarzeit absolvierte sie nämlich an der Astrid-Lindgren-Grundschule und kennt daher die Kolleginnen sowie die dortigen Abläufe und Strukturen genau. In einem ist sich Christ sicher. "Ich werde bei der Einschulung bestimmt genauso nervös wie meine 27 i-Dötzchen sein", sagt sie lachend. Aber bis dahin gibt es noch viel Arbeit. Unter anderem müssen die Namenskärtchen der Kinder geschrieben werden und es gilt die Zahlenblätter für den Matheunterricht auszumalen.

(tref)
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