Willich Aufbruchstimmung bei Sozialdemokraten

Willich · Das sehr gute Abschneiden der SPD bei der Landtagswahl im vergangenen Mai hat die Sozialdemokraten im Kreis Viersen beflügelt. Bei der Landtagswahl lag die SPD in sieben von neun Kommunen bei den Zweitstimmen vor der sieggewohnten CDU. Dass der "schwarze" Kreis Viersen auch bei den anstehenden Wahlen "roter" werden könnte, davon sind viele Sozialdemokraten mittlerweile überzeugt. Allen voran der SPD-Kreisvorsitzende Udo Schiefner. Der 53 Jahre alte Kempener gab sich denn auch sehr kämpferisch bei seinem "Heimspiel", dem SPD-Kreisparteitag im Kempener Kolpinghaus. Er wurde am Freitagabend mit 92 Prozent der abgegebenen Stimmen wieder gewählt.

Zuvor hatte Schiefner die 87 Delegierten, die nach Kempen gekommen waren, an die jüngsten Erfolge erinnert. Nicht nur bei der Landtagswahl trumpfte die Partei groß auf. Auch im Kreistag sieht sich die SPD-Fraktion inzwischen auf Augenhöhe mit den Kollegen von der CDU. "Im Kreistag ist die Arbeit wesentlich harmonischer und konstruktiver, seitdem die CDU nicht mehr die Mehrheit hat", meinte Schiefner, der Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion ist. Der gemeinsame Arbeitskreis von CDU, SPD, FDP und Grünen im Kreistag (kurz G 8 genannt) habe den Kreis schon ein Stück weiter voran gebracht — etwa bei der Kreisumlage. Der Landrat, der kein Gestalter, sondern ein Verwalter sei, werde zunehmend zur Belastung für die CDU, meinte Schiefner. Für die Zukunft will die SPD weiter Druck machen, etwa bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Auf die Beibehaltung der Beitragsfreifreiheit für Geschwisterkinder in Kindergärten werde die SPD pochen. Bei den nächsten Haushaltsberatungen auf Kreisebene will die Partei noch stärker eigene Positionen durchsetzen.

Bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr will Schiefner, der Kandidat der SPD im Kreis Viersen ist, unbedingt das Direktmandat holen. "Ich setze auf Sieg — ohne Rücksicht auf Herrn Schummer." Der Willicher CDU-Politiker Uwe Schummer ist Bundestagsabgeordneter für den Kreis Viersen.

Bei den Vorstandswahlen gab es deutliche Ergebnisse für die Kandidaten: Zu Schiefners Stellvertretern wurden Mirjam Hufschmid (Willich), Michael Lambertz (Viersen) und Uwe Leuchtenberg (Tönisvorst) gewählt. Neuer Schatzmeister als Nachfolger von Alfons Görgemanns, der nicht mehr kandidierte, ist Ozan Atakani, Schriftführer bleibt Hans-Joachim Kremser. Die neun Beisitzer sind Rita Baumgart, Silke Depta, Vanessa Heintges, Hemut Hyzak, Eva Pascher-Bellmann, Heinz Plöckes, Udo Rosowski, Christian Schürmann und Dietmar Winkels. Aus dem Vorstand wurden auch Monika Mai und Sven Peters verabschiedet. Beide hatten nicht mehr kandidiert. FRAGE DES TAGES

(RP)
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