Willich Auf dem Malteser-Weg

Willich · Am Wegrand

Schiefbahn (ver) Zu ihrem Amtsantritt hielt die neue Leiterin des St. Bernhard-Gymnasiums, Margret Peters, gestern unmittelbar nach dem Gottesdienst auf dem Schulgelände eine programmatische Rede an Schüler, Lehrer und Gäste. Man könne sich auf den Weg machen „diese erste Malteser-Schule im Sinne der besonderen Wertorientierung des Malteser Ordens zu gestalten“. Dabei gehe es um eine möglichst umfassende Entfaltung der Möglichkeiten und Fähigkeiten des Einzelnen. Dies verlange Begleitung und Verständnis, klare Regeln, aber auch Fingerspitzengefühl bei deren Auslegung. Die Entwicklung von Selbstwertgefühl, Autonomie und Mündigkeit werde zur vorrangigen Aufgabe. „Dies bedeutet mehr als die Vermittlung fundierter Fachkenntnisse oder die einseitige Betonung intellektueller Fähigkeiten“, betonte Peters. Ausgehend von einem ganzheitlichen Menschenbild gehe es auch um die Entfaltung kreativer und emotionaler Aspekte. In diesen Zusammenhang sei auch die zentrale Bedeutung individueller Förderung einzuordnen. Mit der letzten Konferenz habe man begonnen, ein umfassendes Förderkonzept auf den Weg zu bringen, in dem Vorhandenes wie Freiarbeit und Schülerarbeitsraum weiterentwickelt und ergänzt werden sollen.

Als einen der Leitsätze der Schule nannte Peters: „Die Schüler sollen verstehen, dass besondere Fähigkeiten und Talente Gaben sind, die entwickelt werden müssen, nicht nur um der Befriedigung eigener Bedürfnisse willen, sondern um sie in den Dienst menschlicher Gemeinschaft zu stellen.“

Mit den engagierten Menschen, die ihr bisher in der Schule, bei den Eltern, beim Träger und bei der Stadt begegnet seien, glaube sie, die gesteckten Ziele erreichen zu können, erklärte die neue Schulleiterin von St. Bernhard.

Elke Bützler drückte es aus, als sie gestern beim Empfang in der Villa auf dem St. Bernhard-Gelände im Namen des Lehrerkollegiums die neue Schulleiterin des Gymnasiums, Margret Peters, begrüßte: „Wir sind gespannt auf Sie.“ Ähnlich gespannt dürfen die an St. Bernhard interessierten Bürger der Stadt Willich darauf sein, wie sich die erste Schule in der Trägerschaft der Malteser entwickelt.

Welchen Gestaltungsehrgeiz wird der Orden für sein Pilotprojekt entwickeln? Wie sieht er aus – der Weg der Malteser Schule? Die Worte „Ökumene“ oder „Offenheit“, Grundsätze, die das St. Bernhard-Gymnasium in der Trägerzeit der Oblaten prägten, fehlten gestern. Das mag nicht viel bedeuten, weil in der Vergangenheit immer wieder versichert wurde, am Kurs des Gymnasiums werde sich nichts ändern. Die Willicher Politiker, die in der Vergangenheit den Maltesern in dieser Hinsicht skeptisch gegenüber standen, werden aber am Wegrand beobachten, wie tolerant sich die Malteser-Richtung zeigt.

(RP)
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