Arbeitskreis Fremde in der Stadt Willich Sprachhelfer für Deutschunterricht gesucht

Schiefbahn · Mit einem Tag der offenen Tür stellte der Arbeitskreis Fremde in der Stadt Willich seine neuen Räumlichkeiten in Schiefbahn vor. Auf zwei Etagen geht die Arbeit in gewohnter Weise weiter.

 Sprachhelfer Olaf Stahl beim Tag der offenen Tür mit Manuel, Lois und Ivanilson (von links) aus Angola.

Sprachhelfer Olaf Stahl beim Tag der offenen Tür mit Manuel, Lois und Ivanilson (von links) aus Angola.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Das Schild an der Eingangstür an der Hochstraße 67 in Schiefbahn lässt den einen oder anderen Besucher kurz stutzen. Es verweist nämlich auf einen Eingang um die Ecke, wenngleich die Haustüre weit offen steht. „Normalerweise sind unsere Räume über die Parkplatzseite zu erreichen. Heute haben wir allerdings die vordere Tür geöffnet“, sagt Gaby Pedersen vom Vorstand des Arbeitskreises Fremde (AKF) in der Stadt Willich. Denn es ist ein besonderer Tag.

Der AKF stellt bei einem Tag der offenen Tür seine neuen Räumlichkeiten vor. Von der siebten Etage des ehemaligen Schwesternheims am Willicher Krankenhaus ging es nach Schiefbahn ins einstige Rathaus. Wo zuvor der Kinderschutzbund anzutreffen war, ist nun der AKF zu Hause. Auf zwei Etagen verteilt sind es etwas mehr als 200 Quadratmeter, auf denen die Schulungszimmer, der Besprechungsraum, das Spielzimmer, die Büros, die Küche und Arbeitsmaterialräume zu finden sind.

Vor dem Hintergrund, dass der alte Standort über eingebaute Schränke verfügte, musste vieles für die Lagerung von Arbeitsmaterialien neu angeschafft werden, was ein großes Loch in die Finanzen riss. Die Küche konnte indes über „Komm an Gelder“ des NRW-Ministeriums für Kinder, Familien, Flüchtlinge und Integration gekauft werden, wobei die Spülmaschine aber eine Spende war. Den großen Schulungsraum bezeichnet der Vorstand als Herzstück. Dort wird jeden Vormittag Deutsch gelernt.

Regale voller Wörterbücher in den unterschiedlichsten Sprachen, Beamer, Lernmaterialien und -tafeln machen den Raum mit den vielen Tischen und Stühlen aus. Sprache und Arbeitsmarktintegration sind die beiden Schwerpunkte, die den AKF auszeichnen. Der AKF orientiert sich dabei an den Bedürfnissen der Kursteilnehmer und ist dementsprechend flexibel. „Unsere Lernenden haben eine Spanne von null Deutschkenntnisse bis hin zum Level C1“, erklärt Ruth Stieglitz vom Vorstand. Denn nicht nur die neuen Räumlichkeiten stehen am Tag der offenen Tür im Mittelpunkt, sondern auch die Informationen über die Tätigkeit des AKF.

Der Vorstand und weitere ehrenamtliche Helfer führen durch das Haus und stellen die Arbeit vor. Aktuell ist der AKF auf der Suche nach weiteren Sprachhelfern, die gut Deutsch sprechen, offen sind und Spaß daran haben, die Sprache anderen Menschen näher zu bringen. Pro Vormittag unterrichten immer drei Sprachhelfer bis zu 20 Teilnehmer in einem Kurs.

Besucher, die die alten Räumlichkeiten kannten, vergleichen Alt und Neu miteinander. Die siebte Etage im Schwesternheim war nicht so zentral wie es der neue Standort ist, bemerkten gleich mehrere Besucher. Das Lob für die Hochstraße überwiegt. „Das Schöne ist, dass wir jetzt mittendrin sind und unter anderem Synergieeffekte mit der Begegnungsstätte, dem Freiwilligenzentrum und dem Bürgerbüro nutzen können“, sagt auch Pedersen.

Allerdings gibt es einen Wermutstropfen. Die neuen Räumlichkeiten sind nicht barrierefrei. Wer zum AKF will, der muss Treppen steigen. Ein Aufzug, wie am alten Standort, ist nicht vorhanden.

Info Die neuen Räumlichkeiten des Arbeitskreises Fremde in der Stadt Willich befinden sich an der Hochstraße 67 in Schiefbahn. Am 9. Dezember, 18.30 Uhr, referiert Jürgen Klußmann dort zum Thema „Afghanistan – Brandherd am Hindukusch“. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Es wird lediglich um eine kurze Anmeldung gebeten. Kontakt: Telefon 02154 8138296, E-Mail buero@akf-willich.de.

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