Stadt Willich Appell der Arbeitsagentur: Ausbilden !

Stadt Willich · Zurzeit läuft die "Woche der Ausbildung". Noch mehr Betriebe sollen ermunter werden, sich um ihren Nachwuchs zu kümmern. Grund: Der Fachkräftemangel greift immer weiter um sich.

 Sie berichteten über Ausbildung (v.l.): Sarah Borgloh (Agentur für Arbeit), Dominik Schneider, Birgitta Kusch-von Harten

Sie berichteten über Ausbildung (v.l.): Sarah Borgloh (Agentur für Arbeit), Dominik Schneider, Birgitta Kusch-von Harten

Foto: michael becker, agentur für arbeit

"Der Arbeitsmarkt zeigte sich auch im Februar robust", sagte gestern Birgitta Kubsch-von Harten", Geschäftsführerin operativ bei der Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen, bei der Vorstellung der aktuellen Monatsstatistik. Trotzdem ist die Zahl der Arbeitslosen im abgelaufenen Monat saisonbedingt gestiegen - im Kreis Viersen um 76 auf 10.284. Erfreulicher ist der Vergleich mit dem Vorjahresmonat: Im Februar 2017 standen 654 mehr Arbeitslose zu Buche.

Der Zugang an neuen Arbeitsstellen hat sich im Februar fortgesetzt. Für den Kreis waren es 556, 166 mehr als im vergangenen Jahr. Der Zugang liegt damit seit Jahresbeginn bei fast 1000 Stellen. "Die positive Entwicklung der Nachfrage von Fachkräften zeigt, dass der Arbeitsmarkt auch zu Beginn des Jahres 2018 als stabil angesehen werden kann", sagt Kubsch-von Harten und zeigt sich auch optimistisch, was die kommenden Monate angeht.

Ein großes Thema war gestern auch die Ausbildung. Noch bis morgen läuft bundesweit die "Woche der Ausbildung". Auch die Mitarbeiter der hiesigen Agentur für Arbeit waren Klinken putzen, um über persönliche Kontakte weitere Lehrstellen zu schaffen. Früher war es nur ein "Tag der Ausbildung", heutzutage ist wegen des Fachkräftebedarfs eine ganze Woche nötig. "Neben einem Akquisetag veranstalten wir einen Berufswahltag", sagt Kubsch-von Harten. Dabei gibt es auch Vorträge für Eltern in ihrer oft unterschätzten Rolle als Berufswahlhelfer, eine Beratung zur Teilzeitausbildung und ein Speed-Dating für den Gesundheitsbereich.

Dass Fachkräfte nicht einfach zu finden sind, hat auch Kieferorthopäde Dominik Schneider festgestellt: "Wer ausbildet, weiß genau, was der Berufsnachwuchs gelernt hat. Man kann in der Ausbildung präzise darauf eingehen, was schon gut klappt und wo vielleicht noch etwas Unterstützung gebraucht wird."

Er investiert in seiner Praxis viel in die Ausbildung junger Menschen: "Wir sichern uns die Fachkräfte für die Zukunft. Gleichzeitig bieten wir unseren Nachwuchskräften verschiedenste Karrieremöglichkeiten. Das Speed-Dating war für uns ein neuer, aber absolut erfolgreicher Weg, den damals freien Ausbildungsplatz zu besetzen", betont Schneider.

Aktuell sind auf dem Ausbildungsmarkt des Gesamtbezirks der Agentur 3074 Schulabgänger als Bewerber gemeldet, ihnen stehen 2363 Stellen gegenüber. "Betriebe, die zu spät auf die demografische Entwicklung und den daraus entstehenden Mangel an Fachkräften reagieren, werden es künftig deutlich schwerer haben, ihren Personalbedarf zu decken", sagt Kubsch-von Harten. Aber Ausbildung rechne sich auch: "Die zukünftigen Fachkräfte sind im Betrieb bekannt und ausgebildet." Damit entfalle der sonst notwendige Aufwand für eine spätere Personalsuche, Auswahl, Einarbeitung und gegebenenfalls Qualifizierung. "Und Auszubildende tragen schnell durch ihre Mitarbeit zum Unternehmensergebnis bei", sagt Elisabeth Kubsch-von Harten.

(RP)
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