Stadt Willich Anwohner gegen mehr Verkehrsbelastung

Stadt Willich · Eine Initiative "Verkehrsbelästigung Schiefbahner Norden" hat sich gegründet. Sie will bereits in der Sitzung des Planungsausschusses am Mittwoch Präsenz zeigen.

Obgleich Anwohner erhebliche Bedenken gegen von der Verwaltung vorgeschlagene Bebauung des "Schiefbahner Dreiecks" haben, ist dies für sie erst einmal nicht vorrangig. "Uns geht es jetzt erst einmal darum, unser derzeitiges Wohnen erträglicher zu machen", sagte Ralf Lück. Der 73-Jährige hatte gemeinsam mit Folke Stengel (76) zu einer Anwohnerversammlung eingeladen.

Es kamen etwa 35 Interessierte, die sich als Unterstützer in die Listen eintrugen, mit der jetzt eine Initiative mit Namen "Verkehrsbelästigung Schiefbahner Norden" ihre Arbeit aufnehmen will. Sie möchte einen Bürgerantrag stellen und bei der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am kommenden Mittwoch, 11. September, (18 Uhr, Technisches Rathaus, Neersen) erstmals Präsenz zeigen. Wie berichtet, schlägt die Verwaltung dem Fachausschuss in dieser Woche vor, den Aufstellungsbeschluss zu fassen, hatte bereits drei Entwürfe ausgearbeitet, mit 60 bis 108 Wohneinheiten.

Bei dem Treffen der Anwohnerinitiative dabei waren auch einige FDP-Ratsherren, die den Punkt im Fachausschuss bis zur Vorlage eines schlüssigen Verkehrskonzepts erst einmal vertagen möchten. Ralf Lück fasste die Forderungen zusammen: Erst einmal aktuelle Lärmmessungen und Verkehrszählungen auf den betroffenen Straßen, wie Willicher Straße, Tupsheide, Königsheide und Wallgraben durchführen, außerdem verstärkte Geschwindigkeitskontrollen auf der Willicher Straße, zudem sichere Überwege anlegen.

Lück nannte Ergebnisse einer "Mobilitätsstudie" von 2008, wonach damals schon täglich 14 000 Fahrzeuge auf der L 382 und etwa 4500 auf der Willicher Straße gezählt wurden. Lück: "Die Zahl hat sich garantiert erhöht. Nicht auszudenken, wenn jetzt auch noch täglich mindestens rund 800 Fahrzeuge aus dem neuen Baugebiet über unsere Straße fahren." "Wir dürfen jetzt aber nicht die eine Straße gegen die andere ausspielen", wünschte Winfried Engelke, Anwohner der Tupsheide. Rosi Plischka schlug Einbahnregelungen vor. Und Thorsten Weibchen stellte die Frage: "Sind hier nur Fundamental-Opportunisten oder kann man sich bei der geplanten Neubebauung auch einen Kompromiss vorstellen?" Eventuell, aber erst einmal soll die bestehende Situation verbessert werden.

(wsc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort