Goldene Hochzeit Beim Karneval im Anrather Jugendheim hat’s gefunkt

Anrath · Heute vor genau 50 Jahren gaben sich Marlies und Werner Pasch auf dem Willicher Standesamt das Ja-Wort.Der 74-Jährige Ur-Anrather und seine zwei Jahre jüngere Frau – sie stammt aus Clörath und ist eine geborene Stumpe – lernten sich bereits als junge Leute im Anrather Jugendheim auf einer Karnevalsparty kennen. Sie war damals 16, er 18 Jahre alt.

 Marlies und Werner Pasch feiern ihre Goldene Hochzeit wegen der Pandemie im kleinen Rahmen.

Marlies und Werner Pasch feiern ihre Goldene Hochzeit wegen der Pandemie im kleinen Rahmen.

Foto: Norbert Prümen

Marlies Pasch fühlt sich als Anratherin, obwohl Clörath damals noch zu Neersen gehörte. Und ihr Mann hat nie woanders gelebt als im ältesten Willicher Stadtteil. Werner Pasch arbeitete bei einer Krawattenstoffweberei in Krefeld als Industriekaufmann. Als er 58 Jahre alt war, wurde das Unternehmen nach China verkauft. So hatte er Zeit, sich um seine Schwiegermutter zu kümmern, die allmählich hilfsbedürftig wurde.

Ehefrau Marlies war nach ihrem Studium in Köln 40 Jahre lang Grundschullehrerin. Bis auf eine kurze Zeit in Neersen unterrichtete sie in Anrath an der Gottfried-Kricker-Schule. Als sie 2012 pensioniert wurde, engagierte sie sich verstärkt im Anrather Bürgerverein, und 2015 löste sie Karla Meiendresch als Vorsitzende ab. Ihr liegt es besonders am Herzen, dass der Bürgerverein jedes Jahr ein interessantes Heimatbuch herausbringt. Ehemann Werner ist für die Fotos zuständig – Fotografieren ist sein großes Hobby, im Wohnzimmerschrank stehen zahlreiche Fotobücher voller Reiseerinnerungen.

Das Paar, das eine 49-jährige Tochter hat, die mit ihrem Lebensgefährten in Clörath in dem Haus lebt, in dem ihre Mutter aufgewachsen ist, ist immer gern gereist. Skilaufen in den Osterferien, Wandern in den Sommerferien und später interessante Busreisen – die Jubilare waren oft und gern auf Achse. Heute lassen sie es ruhiger angehen. Enkelkinder haben sie keine.

Marlies Pasch hat Migrantinnen Deutsch beigebracht, bis Corona kam und die DRK-Begegnungsstätte geschlossen werden musste. Gerne hätte das Goldhochzeitspaar seine Goldhochzeit im größeren Rahmen gefeiert, was aber aktuell nicht möglich ist. „Dann feiern wir im kommenden Jahr eben 50 plus ein Jahr“, sagt die Jubilarin. Und insgeheim hofft das Paar, dass bereits Ende Juni mehr erlaubt ist als jetzt: Am 26. Juni 1971 fand nämlich die kirchliche Trauung in der Anrather Pfarrkirche St. Johannes statt. Vielleicht können in zwei Monaten schon ein paar Gäste eingeladen werden.

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