Anrath Fünf Spielplätze werden geschlossen

Anrath · Die Politiker im Jugendhilfeausschuss beschäftigten sich mit dem Spielraumkonzept für Anrath. Für fünf Spielplätze soll es keine neuen Spielgeräte mehr geben, auf Dauer werden sie aufgegeben.

 Schmuckstück unter den Anrather Spielplätzen ist die Fläche an der Jakob-Krebs-Straße/Ecke Prinz-Ferdinand-Straße.   Foto: Kaiser

Schmuckstück unter den Anrather Spielplätzen ist die Fläche an der Jakob-Krebs-Straße/Ecke Prinz-Ferdinand-Straße. Foto: Kaiser

Foto: Wolfgang Kaiser

Im Jugendhilfeausschuss wurde jetzt einstimmig die Fortschreibung des Spielraumkonzepts 2012 für den Ortsteil Anrath beschlossen. Zurzeit gibt es dort 20 Spielplätze unterschiedlichster Größe und mit mehr oder weniger attraktiver Ausstattung. Die Verwaltung hatte jeden Spielplatz akribisch unter die Lupe genommen und ist zu folgendem Schluss gekommen: Die Standorte Am Schronhof, Beudelsdyck, Huiskenstraße, Lindenstraße und Seidenstraße sollen aufgegeben werden. Auf der Kippe steht der Spielplatz am alten Krankenhaus. Im Ausschuss wurde jetzt dafür plädiert, ihn zu erhalten.

Merlin Praetor (Die Grünen) lobte „die sehr gute Verwaltungsvorlage“, die einen guten Überblick biete, und bat um Erhalt des Spielplatzes am alten Krankenhaus. Seine Begründung: „Wenn in der Leineweberhalle eine Veranstaltung ist, wird dieser Spielplatz gerne von Eltern mit Kindern in entsprechendem Alter genutzt.“ Dieter Lambertz (CDU) sprach sich ebenfalls für den Erhalt aus. Sein Argument: „Der Kinderschutzbund zieht von Schiefbahn ins alte Krankenhaus, und dort wird es zwei Spielgruppen geben.“ Lambertz bat, den Spielplatz so herzurichten, dass er benutzt werden kann.

Die Spielplätze, die aufgegeben werden sollen, werden allerdings nicht von heute auf morgen verschwinden, sie sollen „ausschleichen“. Für den Standort Am Schronhof schlägt die Verwaltung vor, die Spielgeräte so lange in Nutzung zu halten, wie es aus Sicherheitsgründen vertretbar ist. Ersatzbeschaffungen werden nicht mehr vorgenommen, Pflege und Unterhaltung laufen weiter, bis sich ein Zeitfenster für die Überplanung und die Vermarktung des Grundstücks ergibt. Das Problem: Die Personalressourcen im Planungsamt sind so knapp, dass derzeit ein einzelnes Grundstück nicht angepackt wird. Die Spielfläche Beudelsdyck wird ebenfalls aufrechterhalten, bis Zeit für eine Überplanung ist. „Es handelt sich bei den Spielplatzgrundstücken um vergleichsweise kleine Flächen. Deren Überplanung und die spätere Vermarktung sind mit hohem zeitlichen Aufwand verbunden“, heißt es in der Beratungsvorlage.

Das Areal des Kinderspielplatzes Huiskensstraße könnte durch die benachbarte Tageseinrichtung genutzt werden. Aufgrund der Insellage – so die Einschätzung der Verwaltung – wird es schwierig, eine Nachfolgenutzung für die Fläche, wo sich derzeit der Spielplatz Lindenstraße befindet. Der kleine Spielplatz Seidenstraße wird ebenfalls so lange gepflegt, bis eine alternative Nutzung gefunden wurde. Auf dem Grundstück befinden sich derzeit lediglich eine Tischtennisplatte sowie eine Bank-Tisch-Kombination. Die Spielplätze Hausbroicher Straße und Am Krickerhof sind bereits zurückgebaut worden.

Die Verwaltung hat die Spielplätze in drei Kategorien unterteilt: Typ C ist für Kinder bis sechs Jahren gedacht, Typ B für Mädchen und Jungen zwischen 7 und 13 Jahren. Unter Typ A versteht man Zentralspielplätze für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Der Einzugsbereich wird umso größer, je älter die Kinder, die den Spielplatz nutzen, sind. Er beträgt bei Typ C 200 Meter, bei Typ B 500 Meter und bei Typ A 1000 Meter.

Für die auslaufenden Spielflächen sollen keinerlei Ersatzbeschaffungen mehr getätigt werden. Die Verwaltung hat die Erfahrung gemacht, dass eine extensive Pflege kaum weniger zeitaufwändig ist als die für Spielplätze übliche Pflege – sie wird daher auch bei den Spielplätzen, die bald aufgegeben werden sollen, nicht zurückgefahren. Ein weiterer Grund für diese Vorgehensweise: Die Flächen sehen einfach gepflegter aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort