Anrath Mit regionalen Produkten in die Zukunft

Anrath · Ein halbes Jahrhundert, nachdem der Eierverkauf auf dem Anrather Geflügelhof Hügens angefangen hat, steht bei dem landwirtschaftlichen Betrieb ein neuer Meilenstein an: Am Freitag öffnet der neue Hofladen seine Türen.

 Elisabeth und Ludger Hügens mit Tochter Marie räumen im neuen Hofladen die Regale ein.

Elisabeth und Ludger Hügens mit Tochter Marie räumen im neuen Hofladen die Regale ein.

Foto: Norbert Prümen

Wer bislang die Fadheider Straße 125 für den Einkauf im Hofladen der Familie Hügens genutzt hat, der muss sich eine neue Hausnummer merken. Aus der 125 ist die 123 geworden. Wo bis zum vorigen Jahr noch ein altes kleines Häuschen stand, ist ein moderner Neubau zu sehen, in dem der Hofladen jetzt zu Hause ist. „Als im vorigen Jahr die Baugenehmigung kam und es ernst wurde, da habe ich geschluckt“, erinnert sich Elisabeth Hügens. Es sei schon ein gewaltiger Schritt in der Historie des landwirtschaftlichen Betriebes gewesen, schließt sich Ludger Hügens an.

Wenngleich dieser Schritt ihm bereits seit rund 20 Jahren im Kopf herumgeisterte. „Ich wollte den Verkauf immer gerne im vorderen Bereich unseres Hofes haben. Wir lagen mit dem Verkaufsraum auf dem Innenhof immer etwas versteckt“, sagt der Tierwirt, Schwerpunkt Geflügelhaltung. Wer nicht wusste, wo die Verkaufsräume lagen, der suchte bei einem ersten Besuch oftmals ein wenig, wenngleich ein großes Schild auf der Wiese den Weg wies. Doch das direkt an der Straße gelegene Haus war vermietet, und die Familie Hügens wollte keine Kündigung wegen Eigenbedarfs aussprechen. Als dann die langjährigen Mieter vor einigen Jahren aus Altersgründen wegzogen, wurde das Gebäude zunächst für die Saisonarbeiter genutzt und stand dann leer. „Eigentlich wollten wir es zum Ladenlokal mit einer kleinen darüber liegenden Wohnung ausbauen, aber dafür gab es keine Baugenehmigung“, berichtet das Ehepaar.

So fiel nach längeren Überlegungen der Entschluss, neu zu bauen und das Ganze etwas größer und zwar nur als reines Betriebsgebäude anzulegen. Ziel war es, die Arbeitsabläufe, die sich bislang auf mehrere Gebäudekomplexe verteilten, unter ein Dach zu bringen. Und das ist auf hervorragende Weise gelungen. Los gingen die Bauarbeiten im Herbst vergangenen Jahres, nun ist alles fertiggestellt. „Durch den Neubau haben wir die Arbeitsabläufe optimiert. Hinter dem Hofladen befindet sich direkt das Kühlhaus für Obst und Gemüse sowie ein weiteres Kühlhaus für Geflügel samt dem dazugehörigen Packraum“, informiert Elisabeth Hügens und fügt schmunzelnd an, das Kilometergeld der Mitarbeiter entfalle jetzt. Bislang war es so, dass doch einiges an Metern über den Hof zurückgelegt werden musste, wenn Nachschub oder eine Bestellung aus dem Geflügelkühlraum geholt werden musste. Auch die Fahrzeuge für die Touren können nun direkt im Neubau beladen werden. Die Garage ist nämlich ins Gebäude integriert und über einen breiten Zugang direkt zu erreichen. In der oberen Etage befinden sich die Büros und der Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter, sieben an der Zahl.

Die eigentliche Verkaufsfläche des Hofladens hat sich verdoppelt. Sie beträgt jetzt 80 Quadratmeter. Mit der Vergrößerung geht auch eine Sortimentserweiterung einher. Die Palette der Brotaufstriche, der Trockenfrüchte und der Weine hat sich vergrößert. Den Apfelsaft gibt es jetzt auch in Flaschen, und ganz neu zum Sortiment kommen Gewürze, Apfelmus sowie Milch und Milchprodukte wie Käse und Joghurt. Dazu bietet die Familie Hügens ein 24-Stunden-Einkaufen an. In einem eigenen Raum steht ein Verkaufsautomat, der Eier und Kartoffeln rund um die Uhr anbietet. „Vor 50 Jahren hat meine Großmutter mit dem Verkauf von Eiern in ihrem Flur angefangen. Dann gab es den ersten kleinen Laden, der direkt neben den Abferkelbuchten lag. Später folgte unser heutiges Ladenlokal und nun starten wir einen neuen Hofladen, denn wir glauben daran, dass die Regionalität Zukunft hat“, sagt Ludger Hügens.

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