Exklusiv, teuer, Tierquälerei? Annäherung an den Polo-Sport in Willich

Willich · In Willich feierte der mitgliederstärkste Polo-Verein Deutschlands über Pfingsten sein Heimturnier. Der rasante Nischensport, der mit Schlägern auf Pferden gespielt wird, lebt in Deutschland von argentinischen Leih-Profis und ist mit Vorurteilen behaftet. Das ist dran.

 In vollem Galopp wird beim Polo dem kleinen weißen Ball hinterhergejagt. Den Weg des Gegners zu kreuzen, ist allerdings verboten, damit die Tiere sich nicht verletzen.

In vollem Galopp wird beim Polo dem kleinen weißen Ball hinterhergejagt. Den Weg des Gegners zu kreuzen, ist allerdings verboten, damit die Tiere sich nicht verletzen.

Foto: Joss Wehrmann

„Bitte weichen Sie von den Banden zurück“, schallt es aus den Boxen, als die Pferde in vollem Galopp auf die Zuschauermenge zugerauscht kommen. Santiago Shanahan und Andres Laplacette sind als erste da und krachen am Spielfeldrand mit voller Wucht aneinander. Sie stochern mit ihren Schlägern nach dem kleinen weißen Ball, ihre Pferde schnauben und verkeilen sich. Dann wird die Szene vom Schiedsrichter abgepfiffen, und einige Zuschauer wenden sich wieder dem Champagnerglas und ihren Gesprächen zu, während basslastige Tanzmusik eingespielt wird.