Serie Mit Dem Fahrrad In Den Frühling Anhänger für Kinder sind viel sicherer als Sitze

Wenn die ersten Sonnenstrahlen zum Radfahren einladen, soll die ganze Familie in den Genuss kommen. Bei denjenigen, die noch zu klein sind oder vier Pfoten haben, kommt oft ein Fahrradanhänger zum Einsatz. "Ein Anhänger ist für ein Kind sicherer als ein Kindersitz und für den Radler ist das Fahren angenehmer", sagt Volker Bruckhaus vom Radsport Studio Tönisvorst. Wenn ein Kind zum Beispiel auf einem Fahrradsitz einschlafe und in den Gurten hänge, erschwert das das Radeln deutlich. Das Gewicht ist ungleichmäßig verteilt, entsprechend unsicher wird die Fahrt. Zudem ist die Unfallgefahr höher, wenn ein Kind in den Sitz gehoben und herausgeholt wird. Das Fahrrad muss ausbalanciert werden und gleichzeitig gilt es, ein Kind in den Sitz zu setzen und zu sichern. Eine oftmals wackelige Angelegenheit, die Gefahren birgt. Ein Sturz aus dieser Höhe kann trotz eines Helms gefährlich sein. Anhänger haben weitere Vorteile. Sie schützen bei Regen, verfügen über einen zusätzlichen transparenten, aufrollbare Windschutzs und sind mit Fliegennetzen ausgerüstet, die umherfliegende Insekten vom Nachwuchs abhalten, auch wenn er oder sie hinten im Hänger etwas isst oder trinkt. Zudem sind viele Hänger mit einer Babyschale nachrüstbar, so dass schon die Allerkleinsten ab acht Monaten sicher mitgenommen werden können. Oft befindet sich sogar noch ein kleiner Kofferraum am Anhänger für Regenkleidung oder Proviant. "Ganz wichtig ist, dass man die Anhängerlast, für die ein Fahrrad ausgelegt ist, nicht überschreitet", informiert der Fahrradfachmann. Ansonsten könnte es nämlich gefährlich werden, wenn es ans Bremsen geht. Viele Fahrräder - gerade die Hollandräder mit Rücktritt - sind auf eine maximale Last von 40 Kilogramm ausgelegt. Wer 70 Kilogramm ziehen will, braucht unter anderem hydraulische Scheiben- oder Felgenbremsen.

Der Blick in die Betriebsanleitung informiert, welche Last ein Rad ziehen darf. Generell empfiehlt Bruckhaus bei Anhängern Seitendeichseln. Bei ihnen ist der Schwerpunkt besser verteilt. Sie lenken mit und sind angenehm zu fahren. "Bei den Kinderanhängern gibt es nahezu keine Mitteldeichseln mehr. Diese Form ist eigentlich nur noch bei den Transportanhängern zu finden", sagt der Fahrradfachmann. Kinder lieben in der Regel Hänger, weil sie anders als beim Kindersitz und dem dortigen Blick auf den Rücken des Radlers, die Aussicht genießen können.

Wer ein Fahrrad mit einer Anhänger- oder Weberkupplung nachrüstet, sollte auf ein abschließbares Stecksystem und eine so genannte kardanische Aufhängung achten. Dabei kann sich der Hänger mitbewegen, ohne das Rad zu berühren. Beim Kauf ist Qualität wichtig. Gefederte Achsen, feste Sitzschalen und Licht sind einige der Punkte, auf die m an achten sollte.

In Sachen Beleuchtung sind es meistens zwei LED-Steckleuchten, die mit Batterie betrieben werden. Es gibt aber auch Adapter, die über den Nabendynamo für Licht sorgen. Anstelle von Federachsen hat sich auch das Prinzip der in Stoffriemen aufgehängten Sitze bewährt, die quasi wie eine Hängematte funktionieren. Es werden auch Anhänger angeboten, die nicht nur hinter dem Rad eine gute Figur machen, sondern mit denen man auch Joggen kann oder die als Kinderwagen genutzt werden können. Die Preise von Qualitätsanhängern liegen um die 500 Euro.

(tre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort