Stadt Willich An Heiligabend gibt's nur frische Brötchen

Stadt Willich · Die Lebensmittelgeschäfte in Willich und Tönisvorst werden am 24. Dezember nicht öffnen. Einige Bäckereien öffnen am vierten Adventssonntag für ein paar Stunden. Bei den Restaurants gibt es für die Feiertage schon Reservierungen.

Schon früh hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di die Verbraucher um einen Einkaufs-Verzicht an Heiligabend gebeten und sich gegen die Sonderöffnungszeiten am vierten Adventssonntag, bis 14 Uhr, ausgesprochen. Zumal dieser Tag auf den 24. Dezember fällt. Dies hatte offenbar Erfolg, denn die meisten Lebensmittelgeschäfte und Discounter werden dann nicht öffnen. Unsere Redaktion hat sich in Willich und Tönisvorst umgehört.

"Es gibt doch nichts Schöneres, als am Heiligabend mit der Familie zusammen zu sein", sagt Hans-Joachim Zielke, der in St. Tönis einen Rewe-Markt betreibt. Er und seine 62 Mitarbeiter können das Weihnachtsfest entspannt und gelassen angehen. Wie viele andere Geschäfte hat Rewe in St. Tönis geschlossen. "Erst wollten einige aufmachen, aber die haben dann doch einen Rückzieher gemacht - und das ist auch gut so", sagte Zielke. "Ich habe darüber mit meinen Leuten im Vorfeld gesprochen, und ich mache ebenfalls zu", sagt Martina Keil vom Schiefbahner Edeka-Markt an der Linsellesstraße. Dort hat aber am 24. Dezember, ebenfalls von sieben bis zwölf Uhr, die Bäckerei Büsch geöffnet.

Egal, wen man anruft, ob Alfred Erren in seinem Spielwarengeschäft in Willich oder bei Aldi oder Edeka: Sie alle haben am 24. Dezember nicht geöffnet. Dies trifft auch auf einige Bäckereien zu, so die Schmithuysen-Bäckerei von Bäckermeister Jörg Schmitz (Schiefbahn) oder die Greis-Bäckerei in Alt-Willich. Claudia Greis: "Wir haben durchaus mal über eine Öffnung nachgedacht, uns aber dann dafür entschieden, tagsüber selbst die letzten Vorbereitungen zu treffen, sodass wir am Abend des 24. Dezember daheim am Christbaum sitzen können."

Etwas anders sieht es Doris Steeg, die mit ihrem Mann Stefan zwei Cafés in St. Tönis betreibt, auf der Willicher Straße und an der Hochstraße: "Wir machen beide Cafés am 24. Dezember von 7 bis 12 Uhr auf, haben damit schon vor zehn Jahren, als auch der Heiligabend auf den 24. fiel, gute Erfahrungen gemacht." Vor allem sei dadurch der Betrieb im Backhaus am 23. Dezember etwas entspannter. "Denn wir werden auch am Sonntag einige Mandel- oder Roggenbrote ganz frisch anbieten", ergänzt die Chefin.

"Ich habe nichts davon gehört, dass sonst Geschäfte hier an der Hochstraße öffnen, das ist auch gut so, denn die Inhaber und Angestellten sollten ohne irgendwelchen Stress vorab das Weihnachtfest genießen können", sagt Stefan Robben, Vorsitzender des St. Töniser Werberings.

"Wir hatten für den 24. zahlreiche Anfragen, auch in unserem Hotel", schildert die Senior-Chefin des Neersener Ramshofes, Henriette Stieger. Aber man habe sich auch im Interesse der Angestellten und der eigenen Familien für einen ruhigen und familiären vierten Adventssonntag entschieden. An beiden Weihnachtstagen ist dann dort wieder geöffnet; allerdings sind die Tische in dem Landgut nahezu ausgebucht. Dies trifft auch auf den Kaiserhof in Schiefbahn zu; Chefin Katrin Hiller: "Auch bei uns hatte es für den 24. Dezember etliche Anfragen gegeben."

Ver.di weist noch hin, dass auch der 31. Dezember auf einen Sonntag fällt. Dann gibt es allerdings nur in den Ländern Bremen und Hessen Sonderregelungen, sind Öffnungszeiten möglich. Nicht aber in Nordrhein-Westfalen, wonach dann bis auf die Bäckereien die Geschäfte geschlossen bleiben.

(wsc)
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