Willich Ampeln für Unfallschwerpunkt

Willich · Nach Schiefbahner Vorbild soll auch die Kreuzung zur Autobahn-Anschlussstelle Neersen eine Ampelanlage bekommen. Die planerischen Vorarbeiten laufen, Baubeginn könnte schon im kommenden Jahr sein.

 Das Rechtsabbiegen auf die Autobahn 44 soll nach dem Umbau auch weiterhin ohne Ampel möglich sein.

Das Rechtsabbiegen auf die Autobahn 44 soll nach dem Umbau auch weiterhin ohne Ampel möglich sein.

Foto: Wolfgang Kaiser

neersen/schiefbahn An der Anschlusstelle Schiefbahn regelt seit Anfang Juni eine Ampelanlage den Zu- und Abfluss von der Autobahn 52. Die einstige Unfallhäufungsstelle sollte auf diese Weise entschärft werden.

Nun ist die Ampelkreuzung noch nicht lange genug in Betrieb, um ein verlässliches Urteil darüber zu fällen, ob dieses Ziel tatsächlich erreicht wurde. Bislang aber, sagt Paul Thoenissen, Sachbearbeiter für Verkehrsangelegenheiten bei der Kreispolizeibehörde Viersen, habe es an dieser Stelle keine schweren Unfälle mehr gegeben.

Nach diesem Schiefbahner Vorbild soll möglichst bald auch die Anschlussstelle Neersen der Autobahn 44 entschärft werden. An den Stellen, an denen die Autobahnzufahrten auf die L 361 treffen, ist es in der Vergangenheit immer wieder zu zum Teil schweren Unfällen gekommen (siehe Unfallbilanz).

"Die Kreuzung auf Neersener Seite ist seit diesem Jahr Unfallhäufungsstelle, die Kreuzung auf Schiefbahner Seite bereits seit 2010", berichtet Paul Thoenissen. Die Polizei spricht von solchen Unfallhäufungsstellen, wenn sich an einem bestimmten Ort in einem bestimmten Zeitraum mehrere Unfälle des gleichen Typs mit Verletzten oder hohen Sachschäden ereignen.

An den Kreuzungen mit der Anschlussstelle Neersen sind es zum einen Auffahrunfälle, die die Polizei häufig verzeichnet. Zum anderen ist auch die Zahl der Vorfahrtsmissachtungen auffällig hoch. Gerade beim Linksabbiegen auf die Autobahnauffahrt werde der entgegen kommende Verkehr häufig übersehen, sagt Paul Thoenissen.

Um die Sicherheit an dieser Stelle zu erhöhen, hat im Frühjahr bereits die überortliche Unfallkommission über verschiedene Maßnahmen beraten. Es gab zudem Verkehrszählungen an der Kreuzung und auch Geschwindigkeitsmessungen. Das Ergebnis: Das Verkehrsaufkommen ist zwar sehr hoch, aber die zulässige Geschwindigkeit wird nur selten überschritten. "Wir haben uns danach entschlossen, an beiden Kreuzungen Lichtsignalanlagen zu installieren", sagt Georg Hennecken, Verkehrs-Ingenieur für Ampelanlagen beim Landesbetrieb Straßen.NRW.

Bevor mit dem Bau der Ampelanlagen begonnen werden kann, müssen die Kreuzungen planerisch angepackt werden. "Ein paar Spuren müssen mit Sicherheit verändert werden", kündigt Hennecken an. Möglich sei beispielsweise, dass die bisherigen Rechtsausfahrten von der Autobahn kommend zurückgebaut werden und in die Ampelsteuerung einbezogen werden.

Wenn diese Überlegungen abgeschlossen sind, ist die Signalplanung Aufgabe der Stadt Willich. Dabei wird in Absprache mit der Polizei festgelegt, an welche Stelle welche Ampel kommt. Auch die Steuerung der Lichtsignale erarbeitet die Stadt. In Schiefbahn hat sie das durch ein Fachingenieurbüro machen lassen. Die neuen Ampelanlagen müssen dabei auch an die Schaltung der bestehenden Ampelkreuzungen angepasst werden.

Zum Zeitplan sagt Georg Hennicken. "Wir hoffen, dass wir im Laufe des kommenden Jahres noch mit dem Bau beginnen können."

(RP)
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