Stadt Willich Am Kaiserplatz beginnt die Sanierung

Stadt Willich · Mitte des Jahres können die 1,2 Millionen Euro teuren Arbeiten am Kaiserplatz und an der Friedrichstraße in Alt-Willich beginnen. Willichs Technische Beigeordnete Martina Stall erläutert, was im Einzelnen gemacht werden soll.

 Am Kaiserplatz haben Wurzeln von inzwischen abgeholzten Bäumen ganze Arbeit geleistet. Sie haben an vielen Stellen wie an dieser das Pflaster angehoben.

Am Kaiserplatz haben Wurzeln von inzwischen abgeholzten Bäumen ganze Arbeit geleistet. Sie haben an vielen Stellen wie an dieser das Pflaster angehoben.

Foto: Kaiser

Der Ortskern von Willich soll für die direkten Anwohner aber auch für die anderen Mitbürger und für auswärtige Gäste schöner werden. Dies ist schon seit langem nicht nur Absicht, sondern festes Programm. Wahrscheinlich wird die Stadt Mitte 2014 die Arbeiten daran auf dem Kaiserplatz und der angrenzenden Friedrichstraße beginnen lassen.

 Die Friedrichstraße (links) und der Kaiserplatz (rechts) sollen in einem ersten Schritt saniert werden.

Die Friedrichstraße (links) und der Kaiserplatz (rechts) sollen in einem ersten Schritt saniert werden.

Foto: Kaiser

Nachdem schon lange die konkreten Ausbauentwürfe in den Schubladen der Städteplaner liegen, kann jetzt endlich der erste konkrete Umbau erfolgen. Denn Bundes- wie Landesmittel sind avisiert. Beide Maßnahmen kosten rund 1,2 Millionen Euro. Und aus dem Stadterneuerungstopf "Aktive Zentren" sind in diesem Jahr für die verschiedensten Maßnahmen 867 689 Euro aus Steuergeldern bewilligt worden.

Nachdem bereits am Kaiserplatz durch die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GWG) des Kreises Viersen im Mai 2013 ein "Wohnpark" beziehungsweise eine Wohnanlage mit 20 altengerechten und barrierefreien Wohnungen entstanden und der Platz dadurch etwas aus dem "Dornröschenschlaf" geholt worden war, soll jetzt auf dem Platz selber ebenfalls eine Wiederbelebung erfolgen. Martina Stall, Willichs Technische Beigeordnete, sagt: "Dort soll ein wirklicher Platz des Wohlfühlens entstehen, mit einer schönen Aufenthaltsqualität."

Davon ist derzeit auf dem Kaiserplatz überhaupt nichts zu spüren. Dieser zentrale Platz ist schon lange nur ein Parkplatz, mehr schlecht als recht und mit einer holprigen Oberfläche. Denn das starke Wurzelwerk der dort stehenden 17 Ahornbäume hat schon lange seine Spuren hinterlassen. Von einem niveaugleichen Platz kann durch die vielen Beschädigungen des Pflasters schon lange keine Rede mehr sein. "Die Bäume, die nur noch eine begrenzte Lebensdauer haben, kommen raus, werden gemäß der Gestaltungsplanung durch ordentliche Nachpflanzungen an den geeigneten Stellen dort ersetzt", sagt Martina Stall. Der gesamte Unterbau werde erneuert, anschließend sollen dort Wasserrinne, Skulptur, einladende Sitzgelegenheiten und eine angenehme Beleuchtung installiert werden. Und die Beigeordnete hofft, dass dann dort auch eine ansprechende Außengastronomie hinkommt. Zumal der Eigentümer der Gaststätte Grootens schon seine Absicht bekundet habe, ebenfalls die Aufenthaltsqualität draußen mit verbessern zu wollen. Etwa im Frühjahr sollen nach entsprechender Beschlussfassung durch den Planungsausschuss die ersten Arbeiten vergeben werden.

Diese Arbeiten umfassen dann auch den längst fälligen Um- und Ausbau der benachbarten Friedrichstraße. In beiden Baubereichen würden bei Bedarf zuvor schadhafte Kanäle erneuert. Die direkten Anlieger, ergänzt Stall weiter, müssten, wie es das Gesetz vorschreibe für den Umbau von Straße, Bürgersteig und Beleuchtung anteilig herangezogen werden. Neue insgesamt 33 Parkplätze würden am Rand des Kaiserplatzes und an der Friedrichstraße entstehen. Derzeit sind es allerdings über 90 Einstellplätze.

Mitte 2014 könne es losgehen, bis zu einem Jahr könnten die Arbeiten dauern. Bis dahin soll auch ein so genanntes "Quartiersmanagement" eingerichtet werden. "Das ist ein Kümmerer, der auch in den kommenden Jahren die speziellen Arbeiten dieser Stadterneuerung koordiniert", erläutert Stall. Auch dafür seien bereits Fördermittel von rund 93 000 Euro genehmigt worden. "Wahrscheinlich wird ein externes Planungs- oder Architektenbüro diese Arbeiten übernehmen", meint Stall.

Dass darüber hinaus für ein attraktiveres Alt-Willich noch jede Menge zu tun ist, macht auch der große Maßnahmenkatalog deutlich, der bereits vor Jahren auch um den direkten Zentrumsbereich herum erarbeitet wurde. "Wir werden im ersten Halbjahr diesen Jahres die konkreten Maßnahmen für 2015 entwickeln", kündigt die Beigeordnete an. Denn das gesamte Maßnahmenpaket beinhaltet für die nächsten Jahre ein Volumen von mehr als acht Millionen Euro, wobei davon mit Fördermitteln in Höhe von 4,8 Millionen zu rechnen sei.

Ein Knackpunkt bleibt die Umgestaltung des Marktplatzes vor der katholischen Pfarrkirche St. Katharina. Noch haben dazu die Kommunalpolitiker über die "Gretchenfrage" keine Entscheidung getroffen: Wird der Marktplatz als Voraussetzung für eine grundlegende Umgestaltung autofrei oder nicht? Zur Entscheidungsfindung sollte sowohl ein Verkehrs- als auch ein Parkleitkonzept durch ein externes Büro erarbeitet werden. Bereits im November 2013 wurde zusätzlich durch die Verwaltung eine Passantenbefragung mit einer Frequenzerhebung durchgeführt. Die Fertigstellung des Verkehrskonzeptes hat sich allerdings verzögert. Stall, eine Befürworterin des autofreien Platzes, ist über die schleppende Arbeit des externen Planungsbüros empört und sagt: "Wahrscheinlich liegt dieses Konzept jetzt erst Ende Februar vor." Einen ersten Zwischenbescheid, unter anderem mit den Ergebnissen der Passantenbefragung, soll der Planungsausschuss am 22. Januar bekommen.

(wsc)
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