1500 Haushalte bekommen Highspeed-Internet Alt-Willich wird an Glasfaser-Netz angeschlossen

Willich · In den Anschlussgebieten Willich-Nord und -Ost sind doch noch genügend Anträge von Anwohnern zusammengekommen. Nur noch Schiefbahn fehlt für den Vollausbau mit schnellen Internetleitungen in Willich. Die Stadt würde finanziell profitieren.

Murat Durmaz (Deutsche Glasfaser) und der Bürgermeister freuen sich, dass durch den Einsatz von Bürgerinitiative und Politik schnelles Internet kommt.

Murat Durmaz (Deutsche Glasfaser) und der Bürgermeister freuen sich, dass durch den Einsatz von Bürgerinitiative und Politik schnelles Internet kommt.

Foto: Norbert Prümen

„Es war bis zum Schluss ein zähes Ringen im Anschlussgebiet Willich-Nord und Ost, aber die noch fehlenden knapp über 40 Anträge für einen Glasfaseranschluss sind zusammengekommen“, sagte Peter Mackes von der Bürgerinitiative Pro Glasfaser Willich beim gemeinsamen Pressetermin mit der Deutschen Glasfaser und dem Willicher Bürgermeister Christian Pakusch (CDU). Letzterer zeigte sich hochzufrieden damit, dass nun eine weitere wichtige Verbindungsstrecke auf dem Willicher Stadtgebiet erschlossen wird und somit der Brückenschlag nach Schiefbahn-Nord und Ost gelingen kann. „Mich freut, dass die Deutsche Glasfaser und die Bürgerinitiative in Willich-Nord und Ost nicht aufgegeben haben, obwohl das Gebiet in der Akquise sehr schwierig war. Jetzt kommen die Menschen auch hier in den Genuss des schnellsten Internets und das freut mich insbesondere für diejenigen, die aus verschiedensten Gründen hierauf angewiesen sind“, sagt Pakusch.

Murat Durmaz, Projektleiter der Deutschen Glasfaser ließ es sich nicht nehmen, dem Willicher Bürgermeister die frohe Kunde zu übergeben. Durmaz hält fest: „Wir müssen in diesem Gebiet nun 1.572 Teilnehmer anschließen. Das neuerliche Investitionsvolumen für die Anschlussarbeiten, die durch unser Unternehmen frei finanziert eingebracht werden, belaufen sich auf über 2,7 Millionen Euro. Zudem ist dieser Teilbereich für uns eine technisch wichtige Brücke in Richtung Schiefbahn.“ In Schiefbahn-Nord und Ost scheinen sich die Bürge mit einer Entscheidung für die moderne Glasfasertechnologie noch schwer zu tun. Peter Mackes, der gemeinsam mit einem Vertriebsteam der Deutschen Glasfaser ein Beratungsbüro in der Hochstraße 5 in Schiefbahn bezogen hat, betont: „Wir sind noch mindestens bis zum 19. Dezember dort persönlich erreichbar, liegen aber derzeit weit hinter den erforderlichen 33 Prozent zurück. Wenn es so bliebe, dann könnten wir dort erneut scheitern und das wäre für den Vollausbau tragisch.“

FDP-Chef Hannes Zühlsdorff, der die Bürgerinitiative aktiv unterstützt, wägt ab: „Wir hoffen darauf, dass wir es ähnlich wie in Willich-Nord und Ost noch schaffen werden. Ich kann mir Schiefbahn ohne ein vollständiges Glasfasernetz nicht vorstellen und vertraue darauf, dass sich die Bürger noch mit dem Thema auseinandersetzen, auch wenn die Zeit knapp wird.“

Wenn Haushalte privat (und für den Einzelnen kostenlos) an das Netz der Deutschen Glasfaser angeschlossen werden, spart auch die Stadt Willich bares Geld. Von 1,7 Millionen Euro Beteiligung beim Netzausbau durch das neue „Graue Flecken“-Förderprogramm ab 2023 und 2200 Haushalten mit langsamen Internetverbindungen in Willich war zuletzt in der Politik die Rede. Diese Zahl hat sich jetzt bereits reduziert. Zudem berücksichtigt die Bundesförderung keine Gebiete, in denen die alten und störanfälligen Kupferkabel technisch auf über 100 Mbit aufgemotzt wurden. Ein Vollausbau bis zum nächsten Jahr wäre also im Interesse von Bürgern, Stadt und der Deutschen Glasfaser. „Viel fehlt dazu nicht mehr – eigentlich nur Schiefbahn“, sagt Mackes. Zudem ginge das deutlich schneller. Bei der „Graue Flecken“-Förderung ist ein Zuwendungsbescheid nicht vor 2024 und ein Abschluss des Glasfaser-Ausbaus nicht vor 2027 zu erwarten.

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