Stadt Willich Alt-Willich vor großen Veränderungen

Stadt Willich · Der Markt, der Kaiserplatz und das Rewe-Gelände sind die Stellen in Alt-Willich, an denen sich bald etwas tun soll.

 Das Rewe-Gelände an der Brauereistraße in Alt-Willich soll völlig umgestaltet werden.

Das Rewe-Gelände an der Brauereistraße in Alt-Willich soll völlig umgestaltet werden.

Foto: Kaiser

Alt-Willich sollte schöner und grundlegend für das Wohnen und den Handel attraktiver werden. Dies haben sich Stadtverwaltung und Kommunalpolitiker seit Jahren auf die Fahnen geschrieben. So wurde nach zahlreichen Workshops bereits 2012 ein integriertes Handlungskonzept verabschiedet, das unter anderem neben einem autofreien Markt die Innenbereiche grundlegend verbessern, verschönern und aufwerten wollte. Dazu gehörten auch eine Umgestaltung des Rewe-Gebäudes und ein kleines modernes Geschäftsviertel auf dem derzeitigen Parkplatz des SB-Marktes.

Die Technische Beigeordnete Martinas Stall ist zurückhaltend, wenn es um die weitere Ortskernentwicklung geht. "Ich werde mich hüten, noch einmal eine Prognose über den Beginn möglicher Veränderungen abzugeben", sagt sie. Sie wollte bereits im Sommer dieses Jahres versuchsweise mit einem autofreien Markt beginnen, wurde aber von der Politik eines Besseren belehrt. Erst müsse ein aussagekräftiges Verkehrskonzept mit einem Parkleitsystem her, verlangten nach Protesten über beabsichtigte neue Verkehrsführungen unter anderem auch Anwohner der Domstraße. Ein externes Planungsbüro ist eingeschaltet. Absackungen und damit verbundene Sperrungen im vorderen Bereich der Bahnstraße, unmittelbar neben dem Marktplatz, hatten dafür gesorgt, dass dazu nicht alle notwendigen Verkehrszählungen stattfinden konnten. Die letzten Zählungen auf dem Marktplatz und an der Bahnstraße erfolgen derzeit. Martina Stall erwartet das Gutachten dann in den nächsten zwei bis drei Monaten, so dass dann wahrscheinlich im Februar 2014 der Planungsausschuss darüber unterrichtet werde und dann erneut entscheiden könne.

Mit der grundlegenden Umgestaltung des Kaiserplatzes wollte die Verwaltung eigentlich beginnen, zumal Förderanträge formuliert, beziffert und schon von der Bezirksregierung beziehungsweise dem Regionalrat befürwortet worden waren. Danach sind die gesamten Maßnahmen, den Straßenumbau auf der benachbarten Friedrichstraße mit eingerechnet, mit rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Und zur eigentlichen Stadtkernsanierung sind Landeszuschüsse bis zu 60 Prozent möglich. Martina Stall geht davon aus, dass in nächster Zeit das nordrhein-westfälische Bauministerium über die Priorität und Zeitabfolge dieser Maßnahme entscheidet. "Noch sind wir guten Mutes, mit der Umgestaltung vielleicht schon 2014 beginnen zu können", sagt die Beigeordnete.

Die Vision: Der Rewe-Markt mit dem großen Parkplatz davor sollte total umgestaltet und städtebaulich aufgewertet werden. Die Rede war einst von Parkdecks und Loftwohnungen in den oberen Geschossen des Marktes und von einem kleinen aber feinen Geschäftsviertel davor. Das Problem hier sind die Eigentumsverhältnisse. Grundsätzlich am Verkauf interessiert ist ein niederländischer Fondsmanager. Seine Gesellschaft hat das Kapital von mehreren Anlegern in Immobilien investiert, dazu gehört eben auch die Grundstücke des Rewe-Marktes und des Parkplatzes. Die Gesellschaft ist nicht abgeneigt, zu verkaufen. Über den aktuellen Stand der Dinge war gerade im nichtöffentlichen Teil der Stadtrat informiert worden.

Allerdings sollen derzeit die Vorstellungen über den Verkaufspreis noch weit auseinanderliegen. Gut unterrichtete Kreise sprechen von einem Angebotspreis von über sieben Millionen Euro. Jedenfalls will die Verwaltung dran bleiben; Stall: "Noch in diesem Jahr wird erneut verhandelt." Sollte schnell eine Einigung über den Kaufpreis erzielt werden, ein Investor gefunden und dann das neue Planungsrecht geschaffen sein, könnte sich in etwa drei Jahren Alt-Willich ganz anders präsentieren.

(wsc)
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