Stadt Willich Alt-Willich ist keine gute Stube

Stadt Willich · Einzelhandelsverband, IHK, Stadt Willich, der Werbering Willich und die Interessengemeinschaft Gastronomie stellten gemeinsam die Standortanalyse für Alt-Willich vor. Ein Resultat: Besseres Marketing ist nötig.

 Seit einigen Wochen sorgen Blumen-Ampeln im Innenbereich von Alt-Willich für ein schöneres Bild. An der Aktion hatten sich die Händler auch mit rund 4000 Euro beteiligt.

Seit einigen Wochen sorgen Blumen-Ampeln im Innenbereich von Alt-Willich für ein schöneres Bild. An der Aktion hatten sich die Händler auch mit rund 4000 Euro beteiligt.

Foto: Kaiser

Alt-Willich ist derzeit alles andere als eine gute Stube der Stadt. Das ist kurz zusammengefasst das Ergebnis der Standortanalyse, die der Einzelhandelsverband Krefeld-Kempen-Viersen, Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, der Werbering Willich, die Stadt und die Interessengemeinschaft Gastronomie/Handel jetzt vorstellten. Die Handelsdichte sei im Zentrum viel zu gering, die Lauflänge für die Kunden zu lang. Dabei seien die Angebote gar nicht so schlecht. Aber es sei noch viel Luft nach oben, lautete das Ergebnis der Befragung.

Wenige Bögen zurückgeschickt

Schon von der Quote der zurück gekommenen und beantworteten Fragebögen war Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Krefeld-Kempen-Viersen, "enttäuscht bis traurig". Vor allem bei den Händlern und Dienstleistern. Von den 120 verschickten Fragebögen kamen nur etwa 30 zurück. Von 5000 an Kunden und Verbraucher verteilten Bögen wurden 477 ausgefüllt zurück gesandt, Außerdem waren 81 auswärts wohnende Passanten befragt worden.

"Die zu verteilenden Kuchenstücke werden, was die Kaufkraft für den Einzelhandel angeht, immer kleiner, daher muss der gesamte Standort besser vermarktet werden", sagte Andree Haack von der IHK. In Zeiten des Online-Shop-Verkaufs und großer Flächenanbieter werde es für den klassischen Einzelhändler immer schwieriger.

Was den Experten an der Befragung besonders negativ auffiel: Nur vier Prozent der befragten Kunden würden einem Freund oder Bekannten empfehlen, in Alt-Willich einzukaufen. Auch viele Nörgler waren dabei. Was gefällt Ihnen in Alt-Willich besonders? Anstatt konstruktive Anregungen zu geben, kritisierten 34 von 236 Befragten den derzeitigen Zustand. Das Angebot sei qualitativ ganz ordentlich, auch wenn von der Mehrzahl der Kunden eine größere Auswahl vor allem bei Bekleidung/Wäsche, Schuhe/Lederwaren oder Möbeln gewünscht wurden. Mehr als 240 Kunden vermissten einen Baumarkt. Auch die eigenen Veranstaltungen des Werberings und der Händler seien verbesserungswürdig. Am besten schnitt noch das Cityfest ab. "Zu Jubelschreien besteht aber auch da kein Anlass", sagte Ottersbach. Die auswärtigen Passanten äußerten sich ähnlich wie die Alt-Willicher.

27 Prozent der Händler bewerteten die Entwicklung ihres Geschäfts als mangelhaft. Allerdings wollen 73 Prozent ihr Geschäft in den nächsten drei bis fünf Jahren weiter betreiben. Bei den einheitlichen Öffnungszeiten gab es keine eindeutige Aussage. In Sachen Verkehrsberuhigung in der Innenstadt waren 45 Prozent der einheimischen Kunden für eine Fußgängerzone. Eine größere Verkehrsberuhigung wünschten 12 Prozent. 33 Prozent sprachen sich für keine Veränderung aus.

(wsc)
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