Lesetipp Von Carmen Alonso, Leiterin Der Stadtbücherei Tönisvorst Alraune und Tränen des Einhorns

Willich · TÖNISVORST Die Zauberkraft einer Alraune und die Tränen eines Einhorns - ein Abend im Museum und sein eher unerwarteter Verlauf sind Themen eines Buches für junge Leser, das hier vorgestellt werden soll:

 Carmen Alonso leitet die Stadtbücherei Tönisvorst.

Carmen Alonso leitet die Stadtbücherei Tönisvorst.

Foto: WOLFGANG KAISER

TÖNISVORST Die Zauberkraft einer Alraune und die Tränen eines Einhorns - ein Abend im Museum und sein eher unerwarteter Verlauf sind Themen eines Buches für junge Leser, das hier vorgestellt werden soll:

Nervenkitzel pur! Das zumindest versprechen sich die Geschwister Arne, Richard und Sarah von diesem Fest zur "Walpurgisnacht". Ein örtliches Freilichtmuseum hat eingeladen und die drei machen sich kostümiert und erwartungsvoll auf den Weg: Arne als Zauberer, Richard als Skelett und die Jüngste, Sarah, als Hexe. Was zunächst vielversprechend und eher gemütlich mit einer Fantasy-Lesung beginnt, wird nach und nach immer (lebens-) bedrohlicher: Kreaturen aus der eben erst gehörten Geschichte sind plötzlich auf dem Museumsgelände unterwegs und wirbeln alles durcheinander, so zum Beispiel zischen Hexen durch die Lüfte und verzaubern übellaunig jeden in Kakerlaken, der ihnen ahnungslos in den Weg kommt.

Der Räuber Mathias Weber aus dem 18. Jahrhundert, bekannt und berüchtigt als "der Fetzer", findet sich mit seiner ungehobelten Bande auf dem Gelände wieder; nach kurzer Verwunderung, in was für einer komischen Zeit sie da wohl gelandet sind (was sind das bloß für knisternde Tütchen mit dem Aufdruck C-h-i-p-s? Was ist das für ein geheimnisvoller kleiner Kasten, den sich viele ans Ohr halten und aus dem sogar Musik dringt??), beginnen sie umgehend mit dem, was sie am besten können: Plündern und sich die Bäuche vollschlagen.

Am schlimmsten aber: Ein gefährlicher Basilisk treibt sein Unwesen. Wen der Blick dieses bösartigen Mischwesens aus Hahn und Schlange trifft, versteinert. Doch zum Glück tauchen auch etwas sympathischere Figuren auf und versuchen, den entsetzten Kindern zu helfen. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte, in der u.a. Einhörner, Zentauren und vorlaute Ratten eine Rolle spielen und versuchen, das Grauen, welches sie alle bedroht, zu stoppen.

Wie aber diesen bösen Alptraum beenden? Was genau ist an diesem Abend bloß passiert, dass solch ein Unheil geschieht? Die drei Geschwister versuchen, die böse Magie auf dem Museumsgelände zu bannen und müssen hierzu allen Mut und ihre jeweiligen Stärken einbringen: Arne, der Belesene und Planende; Richard, der Sportliche und Verwegene, und Sarah, die gut und einfühlsam mit Tieren umgehen kann.

Viele Schauplätze dieser magischen Nacht im Museum werden dem ein der anderen Leser vielleicht bekannt vorkommen, wie das "Backhaus" oder das "Kutschenhaus". Fantasy-Autorin A. E. Eiserlo hat dieses Buch in enger Zusammenarbeit mit einem Museumspädagogen des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath erdacht. Ein kleines Lexikon des Aberglaubens, der Kräuterkunde und ein bisschen Räuberjargon schließen dieses spannende Abenteuer ab und macht Lust auf weiteres Wissen.

A.E. Eiserlo: "Hexen, Räuber, wilde Biester!" (Kreis Viersen, 2017) 125 S.

(RP)
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