Stadt Willich Ahorne: BUND wendet sich an den Minister

Stadt Willich · Schon im Juni vergangenen Jahres hat sie es angekündigt, jetzt macht sie ernst: Almut Grytzmann-Meister, Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in der Stadt und im Kreis Viersen, hat sich in einem Offenen Brief an Landes-Bauminister Michael Groschek gewandt, um zu verhindern, dass die Kugelahorn-Bäume vor der Kirche auf dem Willicher Marktplatz für die Umgestaltung des Platzes gefällt werden.

Hintergrund: Das Land soll die Umgestaltung des Platzes eigentlich mit 60 Prozent bezuschussen. Dagegen wehrt sich die Umweltschützerin.

In ihrem Brief argumentiert Grytzmann-Meister, dass die Ahorne vor über 25 Jahren bereits mit öffentlichen Mitteln gepflanzt worden seien. Zudem habe sich die Stadt Willich jetzt auch um Fördermittel im Rahmen der "Global Nachhaltigen Kommunen" bei der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda NRW 21 beworben, um "Vorreiter einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Entwicklung in Willich" zu sein. Das passt für Grytzmann-Meister nicht zu den Plänen, die Bäume zu fällen. Öffentliche Fördermittel dürften nicht dazu verwendet werden, bei"Umgestaltungen vorhandene Stadtnatur zu eliminieren. Im Jahr 2013 habe der BUND sich deswegen auch an Landesumweltminister Remmel mit der Bitte gewandt, darauf hinzuwirken, dass die Förderrichtlinien entsprechend geändert werden.

Remmel habe daraufhin, so Grytzmann-Meister, Groschek mitgeteilt: "Der BUND weist aus meiner Sicht zu Recht darauf hin, dass vor einer Beseitigung vorhandener Strukturen und dem Einsatz öffentlicher Mittel in jedem Fall zuerst die Frage des Erhalts und der Integration vorhandener Grünstrukturen in Planungen zu prüfen ist. Eine rein architektonisch-planerische Betrachtung wird den gewachsenen innerstädtischen Grünstrukturen, bezüglich ihrer Bedeutung für die Biodiversität unserer Lebensräume, ansonsten nicht gerecht."

Grytzmann-Meister weiter an Minister Groschek: "Eine von der Landesregierung subventionierte Vernichtung von gewachsener Stadtnatur darf es - auch aus Gründen der Glaubwürdigkeit bei der Klima- und Nachhaltigkeitsdiskussion - nicht länger geben!"

(RP)
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