Stadtgeschichte 50 Jahre Willich in einem Buch

Zum Stadtjubiläum im kommenden Jahr haben die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich ein abwechslungsreiches Buch herausgegeben. Die 32 Autoren stellten es jetzt im Schloss Neersen vor.

  Viele der Autoren trafen sich bei der Präsentation des Buches im Ratssaal zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder.

Viele der Autoren trafen sich bei der Präsentation des Buches im Ratssaal zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder.

Foto: Wolfgang Kaiser

Im kommenden Jahr wird ein besonderes Jubiläum gefeiert: Aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Willich, Anrath, Schiefbahn und Neersen wurde 1970 die Stadt Willich. In den zurückliegenden knapp 50 Jahren hat sich die Stadt prächtig entwickelt. Ein Spiegel dieser Entwicklung ist das Buch, das rechtzeitig vor dem Jubiläum erschienen ist. Es wurde jetzt im Ratssaal von Schloss Neersen vorgestellt. Herausgeber sind die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich. 32 Autoren, die – jeder auf seine Art – den Ort mit geprägt haben, sind mit jeweils einem Text vertreten. Hinzu kommen zehn Interviews.

Bürgermeister Josef Heyes erinnert an die Herausforderung, „dass vier Kirchtürme zusammenfinden sollten – sehr hohe Kirchtürme“. Heyes freute sich, dass so viele Zeitzeugen bereit waren, einen Beitrag zum Gelingen eines interessanten Buches zu leisten. Stadtarchivar Udo Holzenthal und Bernd-Dieter Röhrscheid, bei denen die Fäden zusammenliefen, mussten in Einzelfällen jedoch mehr oder weniger intensive Überzeugungsarbeit leisten. Ernst Kuhlen, Vorsitzender der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich, gab folgendes zu verstehen: „Wir haben gerne die Aufgabe des Herausgebers übernommen.“ Das Projekt habe nur mit Unterstützung der Stiftung Natur und Kultur der Sparkasse Krefeld umgesetzt werden können.

Das Buch hat ein ebenso schlichtes wie markantes Cover: Das goldene Willich-Wappen vor blauem Hintergrund. Bernd-Dieter Röhrscheid verriet, dass man bewusst keine „schwere Kost“ habe servieren wollen, sondern ein „bebildertes Lesebuch“ geschaffen habe, das man gern zur Hand nimmt, in dem man gerne liest und sich die Fotos anschaut. Die Wunschautoren habe man angesprochen: „Manche gingen in Deckung, wenn sie uns sahen.“ Udo Holzenthal kündigte an, dass Interviews mit interessanten Zeitzeugen fortgesetzt werden.

Zur Präsentation des Buches kamen Menschen im Ratssaal zusammen, die sich lange nicht gesehen hatten, wie zum Beispiel der frühere Erste Beigeordnete Joachim Spalleck, der Technische Beigeordnete Wilhelm Spee und der erste Leiter des Willicher Jugendamts, Karl Siewert. Aber auch der frühere Wirtschaftsförderer Gerd Zenses, der langjährige Vorsitzende des Planungsausschusses Jochen Kock und andere Persönlichkeiten waren gekommen. Die meisten waren als Autoren an dem Buch beteiligt –an einem Buch mit einer sehr ansprechenden Gestaltung. 50 Jahre Stadtgeschichte wurden in vier Blöcke aufgeteilt.

Keine Frage: Das Buch ist ein Muss für alle, die sich, aus welchem Grund auch immer, mit der Stadt verbunden fühlen. Der Leser wird über prägende Ereignisse informiert beziehungsweise an sie erinnert. Die Autoren haben Themen ausgesucht, mit denen sie sich auskennen. Einige Beispiele: Renate Tippmann schreibt über die Städtepartnerschaft mit Linselles, Marlies Pasch informiert über „das offene Ohr Anraths“ – gemeint ist der Bürgerverein Anrath. Hans-Frieder Nöhles hat eine Gemeinsamkeit mit Bernd-Dieter Röhrscheid: Beide spielten mit dem Gedanken, Bürgermeister von Willich zu werden. Nöhles schreibt über den Karneval in Willich. Jochen Kock berichtet über die Entstehung Wekelns. Der Text von Yasuo Inadome, den Holzenthal „einen Brückenbauer der besonderen Art“ nannte, kann als Liebeserklärung an Willich interpretiert werden. „Agieren statt reagieren – die Entwicklung der Jugendhilfe in Willch“ heißt ein Beitrag von Karl Siewert. Willy Kerbusch hat sich das Thema „Stahlwerk Becker“ vorgenommen, Simone Küppers „De Bütt“, und Helmut Frantzen schreibt über den Sport in Willich.

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