Prozess Willicher soll Mutter und Arbeitgeber bedroht haben

Krefeld/Willich · Vor dem Krefelder Landgericht muss sich ein 34-Jähriger auch wegen Körperverletzung und Beleidigung verantworten.

34-Jähriger aus Willich wegen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung vor Gericht
Foto: Königs, Bastian (bkö)

Vor dem Krefelder Landgericht hat die Verhandlung gegen einen Mann aus Willich begonnen. Dem 34-Jährigen werden Beleidigung, Bedrohung sowie vorsätzliche Körperverletzung in mehreren Fällen vorgeworfen. Er soll zwischen Januar und September 2018 verschiedene Personen, darunter seine Mutter, verbal und körperlich attackiert haben. Das zunächst vor dem Krefelder Amtsgericht geführte Verfahren wurde an das Landgericht abgegeben, weil der Verdacht besteht, dass der Angeklagte zum Zeitpunkt der Taten schuldunfähig gewesen ist und daher gegebenenfalls die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus in Betracht kommt.

Der Willicher zeigte sich weitestgehend geständig, erklärte aber, dass er sich an Details nicht erinnern könne. So wisse er noch, dass er mit seiner Mutter in deren Wohnung Streit hatte und dass „sie dabei zu Boden ging“. Was er aber damals genau gesagt und getan habe, sei ihm entfallen. Auch die Tatsache, dass es auf der Straße zu Begegnungen mit zwei Frauen gekommen sei, leugnete er nicht. Diese habe er jedoch nicht obszön beleidigt, sondern „ich sang und rappte nur so vor mich hin“. Er wolle zudem nicht bestreiten, seinen ehemaligen Arbeitgeber verbal attackiert zu haben, könne sich aber nicht vorstellen, zu diesem, „Ich stech‘ dich ab!“, wie es in der Anklageschrift steht, gesagt zu haben.

Die Mutter des 34-Jährigen erklärte, ihr Sohn habe sie Ende Februar 2018 in ihrer Willicher Wohnung besucht. Erst sei er normal gewesen, dann bemerkte sie jedoch, dass er mit sich selbst sprach. Als sie ihn darauf hinwies, „wurde er direkt aggressiv“. Er sei auf sie losgegangen, habe ihr das Bein weggezogen, sie in den Schwitzkasten genommen und unter die Heizung gedrückt. Eine Tüte habe er ihr außerdem halb über den Kopf gezogen. „Dabei schrie er unter anderem, dass ich gar nicht seine Mutter sei“, ergänzte die Zeugin. Zuhilfe sei ihr schließlich das Vermieter-Ehepaar gekommen.

Die Großmutter des Angeklagten sagte aus, dass ihr Enkel bereits im jugendlichen Alter Aggressivität gezeigt habe. Er habe sich schnell ungerecht behandelt gefühlt, allerdings von anderen, nicht von ihr. Mit den Jahren sei das immer schlimmer geworden. Auch habe sie bemerkt, dass er oft Selbstgespräche führte.

Die Verhandlung wird am 18. November, 9.15 Uhr, fortgesetzt.

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