Stadt Willich 30 Jahre Niederheider Hof

Stadt Willich · Nach rund anderthalb Jahren Bauzeit wurde am 11. August 1979 der Niederheider Hof, das Vereinslokal der St. Johannes Bruderschaft und des Angelsportvereins, eröffnet. Viele Schützen packten damals selber mit an.

In mehr als 35 000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit bauten die Niederheider Bruderschaftsmitglieder und die Schiefbahner Angler 1978 und 1979 das, was bis heute "unser Niederheider Hof" ist, sagt Alfred Kopp, der amtierende Präsident der St. Johannes Bruderschaft Niederheide. Der Bau entstand, weil die Zahl der Schützen in der Niederheider Bruderschaft damals rasant anwuchs – von knapp 100 auf rund 400 Schützen. Und es wurde ein Saal für Festivitäten und Versammlungen gesucht.

Initiator und Motor des Bauprojektes "Niederheider Hof" war im Wesentlichen der damalige Präsident und heutige Ehrenpräsident, der Unternehmer Hans Brocker. Am 14. April 1978 war Baubeginn. Damals halfen auch die im Stahlwerk Becker untergebrachten britischen Soldaten unter Major Christopher Davies beim Erdaushub, erinnert sich Brocker – "als Dank und zur Erinnerung erhielt der Major dann beim ersten Spatenstich einen vergoldeten Spaten."

Schützen und Angler bauten in den Folgemonaten in Eigenleistung einen großen Restaurantbereich, einen Saal, zwei Kegelbahnen und eine Schießsportanlage. "Es war damals möglich, die Schützen so zu motivieren, dass sie jede freie Minute beim Bau verbracht haben. Es waren täglich zwischen 80 bis 100 Leute da", erinnert sich Kopp. Die Schießanlage wird heute noch gerne und viel genutzt, erzählt er: "Von allen Niederheider Zügen, aber auch von auswärtigen Zügen. Seit Jahren kommen zum Beispiel die Schützen aus Düsseldorf-Unterrath zu uns".

Beeindruckend sind die Materialmengen, die beim Bau gebraucht wurden – allein für die 450 Quadratmeter große Bodenplatte waren 220 Kubikmeter Beton und fünf Tonnen Stahl notwendig. Die markanten Buntglasfenster im Haus zeigen Szenen aus der Geschichte rund um den Bau des Niederheider Hofes – von einer Figur des Hl. Johannes über die Bruderschafts- und die Angelsportvereinsembleme bis zu Darstellungen von Bau-Abschnitten. Für die Entwürfe war Heinz Mispelbaum zuständig, geht aus den Dokumentationsunterlagen der Bau-Geschichte hervor. Auch die Frauen der Schützen halfen – bei den Reinigungsarbeiten oder bei der Verpflegung der Helfer.

Zur Eröffnungsfeier am 11. August 1979 lud das erste Pächter-Ehepaar, Erhard und Sieglinde Kluge, ein, die in den Folgejahren das Restaurant gut im Leben der Honschaft etablierten. Danach hatte die Bruderschaft Pech mit einigen erfolglosen Pächtern, aber seit etwa anderthalb Jahren bietet das neue Pächterpaar Ivica Petricevic und Aurora Dasilva Sierra unter dem Namen "Casa Sierra Niederheider Hof" spanisch-mexikanische Küche an. "Der Vorstand war einstimmig dafür und es war ein Wunsch vieler jüngerer Schützen, eine alternative Gastronomie zu bekommen", freut sich Kopp, dass das Projekt aufgegangen ist.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort