Tönisvorst 25 neue Wohnungen am Kirchplatz

Tönisvorst · Das Bauunternehmen Tecklenburg aus Straelen hat den Zuschlag für die Bebauung des innerstädtischen Grundstücks am Kirchplatz in St. Tönis bekommen. 25 Eigentumswohnungen sollen dort Ende 2015 entstehen.

Denkbar knapp war die geheime Abstimmung im Liegenschaftsausschuss: Mit einer Stimme Mehrheit hat sich das Gremium im nicht-öffentlichen Teil dafür ausgesprochen, dass der Bauunternehmer Hermann Tecklenburg den Zuschlag für den Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Grundschule am Kirchplatz in St. Tönis bekommt. Tecklenburg verfügt über gute Kontakte. Sein Unternehmen hat bereits den Rewe-Markt zwischen Ring und Alter Graben in St. Tönis gebaut. Sein Architekt Michael van Ooyen hatte, ebenso wie vier weitere Bewerber, die Pläne in einer Sondersitzung Ende Mai vorgestellt (RP berichtete).

Demnach kann Ooyen sich vorstellen, dass die Fassade des Hauses am Alten Markt erhalten bleibt, ein Abriss sei aber ebenfalls möglich. Ein Café im Erdgeschoss soll dazu beitragen, dass der Platz belebt wird. Vier Wohnungen könnten im entkernten Haus oder im Neubau Platz finden. Ein länglicher Neubau soll sich vom Kirchplatz aus in das 2700 Quadratmeter große Grundstück erstrecken. Unter dem Dach sind drei Maisonette-Wohnungen geplant. 25 Wohnungen sollen insgesamt in den beiden Gebäuden entstehen, 18 davon sind barrierefrei. Die Wohnungen, allesamt Eigentumswohnungen, haben eine Größe von 52 bis 100 Quadratmeter und sind sowohl für Alleinstehende als auch für Familien gedacht. In einer Tiefgarage, deren Zufahrt noch geklärt werden muss, sollen laut Plan 25 Stellplätze entstehen. Wahrscheinlich wird der Planungsausschuss, der am 17. Juli tagt, aber auf weitere Stellplätze bestehen.

Ein erklärtes Ziel der Stadt war es nämlich, dass der Alte Markt nicht zum Parkplatz für die neuen Anwohner und deren Besucher werden soll. Auch die Zufahrt zu den Häusern und zur Tiefgarage muss noch im Planungsausschuss geklärt werden. Van Ooyen hatte vorgesehen, die Zufahrt vom Pastorswall aus anzulegen. Da sich dort aber ein Bodendenkmal und der Pfarrgarten befinden, dürfte das schwierig werden. Zumal die Kirchengemeinde bisher lediglich ihre Zustimmung für einen Fußweg signalisiert hat.

Im nächsten Schritt wird der Planungsausschuss über das Vorhaben diskutieren — diesmal in öffentlicher Sitzung. Höhe der Gebäude, Dichte der Bebauung, Lage der Verkehrswege, Stellplätze für Autos, Dachform und Fassadengestaltung werden dort besprochen. Auch wie die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge gewährlistet wird, muss geklärt werden. Im Folgenden wird ein Vorhaben- und Erschließungsplan aufgestellt, der für die Anwohner von Kirchstraße und Pastorswall interessant ist, denn das gesamte Planungsgebiet wird neu bewertet. So ist es durchaus möglich, dass aus Gartenland im neuen Plan Bauerwartungsland wird.

Michael van Ooyen jedenfalls hatte auf seinem Plan bereits Stadthäuser entlang des Pastorswalls eingezeichnet. Die Bürger haben die Möglichkeit, die Pläne bei der Offenlegung einzusehen, sowie Anregungen und Bedenken bei der Bürgerbeteiligung einzubringen. Sind alle Details geklärt, will die Stadt dem Investor Tecklenburg das Grundstück verkaufen.

Über die Kaufsumme, die bereits feststeht, wird Stillschweigen bewahrt. Im Anschluss wird das ehemalige Schulgebäude abgerissen und das Grundstück neu bebaut. Vermutlich Ende 2015 sind die Wohnungen an Kirchplatz und Altem Markt bezugsfertig.

(WS03)
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