Kreis Wesel Zweite Familienkarte auch für unverheiratete Paare

Kreis Wesel · Fachausschuss im Kreis stimmt Antrag der Piraten zu. Moers will im Norden altengerechtes Quartier entwickeln.

Unverheiratete Paare mit gemeinsamen Kindern dürfen sich freuen: Auch sie sollen künftig in den Genuss kommen, eine Zweitkarte der gut angenommen Familienkarte zu beantragen, mit der sie Vergünstigungen oder kostenlose Dienstleistungen bei mehr als 200 Partnern im Kreisgebiet (Handel, Gastronomie, etc.) erhalten. Ein entsprechender Antrag des Weselers Manfred Schramm, beratendes Mitglied der Piraten im Ausschuss für Soziales, Gesund und Verbraucherschutz, wurde jetzt von dem Gremium einstimmig begrüßt. Die Kreisverwaltung wird nun die nötigen Schritte einleiten, damit besagter Personenkreis die Zweitkarte so schnell wie möglich online beantragen kann. Auf der Internetseite des Kreises (www.kreis-wesel.de) sind übrigens alle Akzeptanzstellen aufgeführt.

Die Verwaltung hat die Ausschussmitglieder außerdem darüber informiert, dass elf von 13 Kommunen im Kreis (außer Schermbeck und Hünxe) weiterhin Sozialarbeiter in Schulen beschäftigen möchten. Einen entsprechenden Förderantrag in Höhe von 2,8 Millionen Euro hat der Kreis bei der zuständigen Bezirksregierung gestellt. Mit dem Geld sollen rückwirkend vom 1. Januar 2015 bis Ende 2017 genau 25 Sozialarbeiterstellen finanziert werden. Im alten Programm (Stichwort: Bildungs- und Teilhabepaket) waren 35 "Köpfe" beschäftigt.

Themenwechsel: Der Ausschuss hat sich dafür ausgesprochen, die Stadt Moers bei ihrem Versuch zu unterstützen, Landes-Fördergelder für die Entwicklung eines altengerechten Quartiers im Norden der Stadt zu beantragen. Ebenfalls mit unterschiedlichen Konzepten um Förderung bemüht hatten sich Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und die Gemeinde Schermbeck.

Michael Nabbefeld (CDU) hatte während der Sitzung äußerst interessiert und kritisch nachgefragt, warum sich Wesel eigentlich nicht beworben habe. Die Antwort lieferte Verwaltungsmitarbeiter Ulrich Petroff prompt: "Nicht nur wegen des Seniorenbüros und des Seniorenbeirats ist Wesel bei diesem Thema vielen andern Kommunen im Kreis weit voraus", stellte er klar. Und auch Manfred Schramm (Piraten) brach eine Lanze für seine Heimatstadt. "Am Thema Quartiersentwicklung ist man in Wesel schon länger dran." Schließlich äußerte sich auch der Ausschussvorsitzende Peter Kielmann (SPD) zu dem Thema: "Es heißt übrigens nicht, dass in einer Stadt, die sich nicht beworben hat, nichts in diesem Bereich geschieht." Michael Nabbefeld nickte schließlich sichtlich zufrieden: "Damit ist mein Weltbild wieder hergestellt."

(kwn)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort