Wesel Zwei Gäste aus El Salvador am KDG

Wesel · Auf Einladung der Eine-Welt-Gruppe besuchten sie die Schule und vieles mehr.

 Alexander Chicas mit Schülern des KDG-Spanischkurses.

Alexander Chicas mit Schülern des KDG-Spanischkurses.

Foto: Elsing

Ein wenig geschafft sahen sie schon aus, die beiden Gäste aus El Salvador. Kein Wunder, denn Alexander Chicas und Luisa Coreas, die auf Einladung der Eine-Welt-Gruppe (EWG) Wesel die Hansestadt besuchen, sind in den vergangenen 14 Tagen zu zahlreichen Terminen geeilt. Am Konrad Duden-Gymnasium sprechen sie auf den Spanisch-Kurs (Jahrgangsstufe 12) von Melanie Zimmermann. Und der hat gleich ein ganzes Paket von Fragen an die Gäste aus Zentralamerika.

Doch zunächst stellt sich das Duo den Schülern vor. Luisa Coreas (35) arbeitet als Erzieherin in der Kindertagesstätte in Nueva Esperanza, also genau der Einrichtung, mit der die Eine-Welt-Grupe Wesel partnerschaftliche Kontakte pflegt. Das gilt auch für die Schule in Amando Lopez, an der Alexander Chicas (31) Englisch und Sozialkunde unterrichtet. Die Kita in Nuevo Esperanza, das wird bei den Schilderungen der dreifachen Mutter schnell klar, unterscheidet sich in Sachen Tagesablauf nicht sonderlich von einem deutschen Kindergarten, sieht man davon ab, dass alles ein wenig reduzierter wirkt.

Das sieht in der Schule in Amando Lopez schon deutlich anders aus. Dort, so erzählt Chicas, findet der Unterricht in zwei Schichten statt: die Klassen eins bis fünf gehen bis 12 Uhr in die Schule. Danach sind die Klassen sechs bis neun bis 17 Uhr an der Reihe. Schuluniformen sind die Regel, aber keine Pflicht. Eines der größten Probleme ist, dass die Lehrer teilweise bei den Eltern richtiggehende Werbung betreiben müssen, damit sie ihre Kinder überhaupt zur Schule schicken. Und die Unterstützung der Regierung in El Salvador für eine gesunde Schulmahlzeit reicht bei weitem nicht aus, so dass Hilfsorganisationen wie beispielsweise die EWG Wesel mit Spendengeldern in die Bresche springen.

Enorme Unterschiede, das hat Alexander Chicas während seines Aufenthalts in Deutschland festgestellt, gibt es aber nicht nur in der Schullandschaft. "Das ist für mich hier wie eine neue, völlig andere Welt", erzählt er. Infrastruktur, Klima, Essen, Ausbildung, geregelter Straßenverkehr - Chicas zählt gleich eine ganz Reihe von Differenzen auf. Beeindruckt haben ihn in Deutschland vor allem die "technisierte Landwirtschaft" und die "integrativen Klassen" an verschiedenen Schulen.

Morgen geht's für ihn und Luisa Coreas wieder zurück nach El Salvador - im Gepäck einen Rucksack voller, neuer Erfahrungen.

(me)
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