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Hamminkeln "Zwakkelmania" - 30 Jahre Punk

Hamminkeln · Reinhard "Schlaffke" Wolff aus Hamminkeln, Sänger der Ex-Band "Schließmuskel", steht seit 30 Jahren auf der Bühne. Mit Bigband hat er im Studio eine CD eingespielt. Morgen stellt er sie live im KuBa vor.

Zwakkelmann hat sich in der untergründigen Musikszene einen Namen mit kleinen Hits wie "Tomatenrotes Haar" oder Kreidler Florette" gemacht. Mit seiner Bigband begeistert er beim "Punk im Pott", zuletzt stand er solo nur mit Stromgitarre beim Anti-Weihnachtsmarkt des Satire-Magazins Titanic in der Main-Metropole Frankfurt auf der Bühne. Morgen hat "Schlaffke", der mit bürgerlichem Namen Reinhard Wolff heißt, ein Heimspiel. Im Kulturbahnhof (KuBa) herrscht ab 20 Uhr "Zwakkelmania". So hat der Musiker seinen Tonträger getauft, den er erstmals mit Band live vor heimischem Publikum präsentiert.

"Wir werden alle 30 Zwakkelmania-Lieder an Ort und Stelle durchknüppeln", verspricht Songschreiber Schlaffke, im zivilen Leben seriöser Jugendarbeiter. Der Gig im KuBa wird das letzte Zwakkelmann-Konzert in diesem Jahr sein. Im Vorprogramm spielt "12 PS" — grandioser Gitarrenagrarökonom aus Münster. "12 PS" spielt, klar doch, ein Dutzend Lieder. Eintritt für in der Summe 42 Songs: sechs Euro.

"Zwakkelmania" ist ein Ausrufezeichen, satter Ausdruck für das 30-jährige Bühnenjubiläum des "Hamminkelner Jung", der einst als Sänger der legendären Punkrock-Formation "Schließmuskel" gestartet war. Vor zehn Jahren begann "Schlaffke" sein Projekt Zwakkelmann, zunächst solo, dann in Begleitung der "Zwakkelmann-Big-band". Ein großes Wort für zwei Begleiter: Schlagzeuger "Techt" Tetmeyer, ebenfalls Ex-Schließmuskel, und Marius "OPunkt Hase" Seidel am Bass. Die Zwakkelmänner zählen anders und vor allem ihr Publikum mit, das im Studio für beste Live-Atmosphäre gesorgt hat: "66 Leute und 16 Kisten Bier eingesperrt im Tonstudio Keusgen in Haldern" haben 30 Songs zwischen Punk, Beat und Pop-Geschichte auf die CD gebracht, die fast 66 Minuten lang im "feinsten Live-Studio-Soundgewand" daherkommen. Darunter vier neue, bisher unveröffentlichte Titel und zwei Schließmuskel-Oldies.

Zwakkelmann machen kurze, melodische, deutschsprachige Lieder mit zumeist einprägsamen Mitsing-Refrains, schlichte gradlinige Songs mit persönlicher Note, bisweilen komisch, manchmal auch melancholisch. Die eingängigen Stücke werden getragen von Schlaffkes markanter Stimme.

Die ersten Rezensionen des Jubiläums-Tonträgers im Internet fallen begeistert aus. "Nicht nur wegen der Zwischenrufe und Ansagen, auch vom Sound her ist es wohl der lebendigste und kraftvollste Zwakkelmann-Longplayer bisher — mehr als ,nur' ein Live-Album und völlig anders als eine ,Best-of'-Scheibe", schreibt uglypunk.de. Der Kritiker lobt die "großartigen Geschichten über durchgedrehte Spinner, einsame Oinuchen und dusselige Qühe".

Auch andere sind von Zwakkelmania "positiv überrascht", weil der Sound "einfach fett" ist und die "völlig verplanten Ansagen" zwischen den Songs zum Schmunzeln schräg sind — "Schlaffke eben".

Ein Ausrufezeichen setzen die Hörer hinter den Nummer-Eins-Titel "Einfach nur großartig", ein "verdammter Ohrwurm, der klingt, als hätte ihn ein Sechstklässler geschrieben". Der Hymnus landet bei den Fans in der ewigen Zwakkelmann-Top-Ten und wird auf einer Stufe gesehen mit "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen.

Der einstige Schließmuskel-Barde und seine zwei Zwakkelmänner machen's wohl wie guter Wein. Sie werden mit dem Alter immer besser.

(RP)
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