Wesel Zeelink: Gaspipeline-Gegner sammeln Geld für Klagen

Wesel · Im sogenannten Planfeststellungsverfahren für die Zeelink-Gaspipeline beginnt in wenigen Tagen die "heiße" Phase, in der Anwohner sowie Grundstückseigentümer und -pächter ihre Einwendungen gegen die umstrittene Leitung vorbringen können. Das meldet aktuell die Initiative gegen Zeeling. Die trifft sich heute Abend in der Gaststätte Alt-Peddenberg in Drevenack. Dabei stellt der beauftragte Fachanwalt das Verfahren und die möglichen Rechtsmittel gegen den Pipeline-Bau vor.

In den jeweiligen Rathäusern der Gemeinden entlang der mehr als 200 Kilometer langen Leitungstrasse sowie auf der Internetseite der Bezirksregierung Düsseldorf werden nach Angaben der Initiative von Montag, 18. September, bis zum 17. Oktober die Planungen offengelegt. Argumente gegen die Pipeline müssten dann bis 2. November schriftlich eingereicht werden. Nur wer eine solche Einwendung hinterlegt habe, könne nach Abschluss des Verfahrens vor dem Verwaltungsgericht Klage einreichen.

Die Trasse für die Fernleitung - durch die ein Meter durchmessenden und lediglich einen Meter tief verlegten Rohre wird das Gas mit 100 Atmosphären Druck gepresst - ist hoch umstritten, da sie in mehreren Gemeinden dicht an Wohngebieten entlang führen soll. Einem Gutachten der Bundesanstalt für Materialsicherheit und -prüfung zufolge bestehen bei einer Havarie für Menschen in einem Umkreis von mehr als 500 Metern "keine Überlebenschancen". Eine Explosion der Leitung beispielsweise in Voerde-Spellen, im Gewerbegebiet am Grenzweg oder in den Hünxer Ortsteilen Drevenack und Bucholtwelmen würde nach Überzeugung der Initiative gegen die Gaspipeline "mehrere Hundert Menschenleben kosten".

Die Mitglieder der Initiative wollen vor Gericht gehen, wenn die Genehmigungsbehörde die Gefährdung von Menschenleben nicht verhindert. Da solche Verfahren kostspielig sind, wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Volksbank Rhein-Lippe, Bürgerinitiative Zeelink, IBAN DE 44 3566 0599 7605 7840 16. Die Initiative rät Grundstückseigentümern übrigens, die vom Zeelink-Betreiber Open Grid Europe vorgelegten Gestattungsverträge nicht zu unterzeichnen.

(RP)
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