Wesel Xella-Manager trafen sich mit Bürgermeisterin

Wesel · Eine Stunde nachdem sie der Xella-Belegschaft vorm Werkstor ihre Solidarität im Kampf um den Standort Emmelsum zugesichert hatte, hat sich Bürgermeisterin Ulrike Westkamp mit Manfred Lampe, Geschäftsführer der Xella Aircrete Systems GmbH, getroffen. Mit am Tisch: Rudi Spelmanns (CDU) und Ludger Hovest (SPD).

Manager Lampe sieht „derzeit keinen Markt für großformatige Montagebauteile“, ließ er noch während der Unterredung im Rathaus schriftlich mitteilen. Während er von Überkapazitäten für den Wirtschaftsbau in einer Größenordnung von 190 000 Kubikmeter Porenbeton spricht, wirft ihm der Betriebsrat vor, die einzig in Emmelsum (Jahresproduktion 15 000 Kubikmeter) produzierten Großplatten (7,50 Meter) systematisch vom Markt genommen zu haben. Während Lampe zu geringe Auslastung der Werke mit nicht wettbewerbsfähigen Kosten beklagt, werfen ihm Belegschaftsvertreter gezielte Zerschlagung des Vertriebs (Personalabbau um 70 Prozent in zwei Jahren) vor. Der Xella-Manager betont, dass das ganze Unternehmen mit 290 Mitarbeitern gefährdet sei, falls nicht Kapazität gekappt werde. Xella habe in der Vergangenheit Verluste in zweistelliger Millionenhöhe eingefahren.

„Wir haben den Managern gesagt, dass wir ihre negative Einschätzung des Marktes nicht teilen“, so die Bürgermeisterin. Sie habe jede Unterstützung zugesagt, den Standort zu halten. Lampe habe erklärt, dass er auf die Ergebnisse der gewerkschaftsorientierten Unternehmensberater setze, die aber, so der Betriebsrat, auf Widerstände träfen. Hovest glaubt, dass der Kampf verloren ist. Er attackierte Xella-Chef-Kommunikator Arelmann, der sich am Werkstor unerkannt unter die Teilnehmer gemischt habe „und zu feige war, seinen Leuten Auge in Auge zu treten“.

(RP)
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