Xanten Hören, wo die Hilfe in El Salvador ankommt

Xanten/Wesel · Norma Cortez und Elena Nunez berichten bei der Eine-Welt-Gruppe, was aus den Spenden wird.

 Norma Cortez (2.v.l) und Elena Nunez (3.v.l) sahen sich auch den Eine-Welt-Laden in Xanten an. Mit dabei: Clemenz und Isolde Rueter (v.l), Christoph Schaffeld, Anette Artz und Wolfgang Schneider.

Norma Cortez (2.v.l) und Elena Nunez (3.v.l) sahen sich auch den Eine-Welt-Laden in Xanten an. Mit dabei: Clemenz und Isolde Rueter (v.l), Christoph Schaffeld, Anette Artz und Wolfgang Schneider.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Eine-Welt-Gruppe Wesel hat Besuch aus El Salvador. Die Gruppe ist seit langem mit den Projekten in den ländlichen Gemeinden am Bajo Lempa verbunden. Die benachbarte Xantener Gruppe lud nun zu einem Abend ein, bei dem Norma Cortez (40) und Elena Nunez (51) aus ihrer Berufswelt berichteten und Einblicke in ein krisengeschütteltes Land gaben. Wolfgang Schneider, Vorsitzender der Xantener Eine-Welt-Gruppe, moderierte. „Der Abend zeigt, unsere Arbeit ist keine Einbahnstraße.“

Nunez lebt in Nueva Esperanza und arbeitet halbtags als Buchhalterin sowohl in einer Frauenkooperative als auch in einer landwirtschaftlichen Kooperative. In der Frauenkooperative ist sie für Fortbildungen und die Vergabe von Kleinstkrediten an alleinstehende Frauen zuständig. In der landwirtschaftlichen Kooperative ist sie ebenfalls für die Finanzen zuständig und verwaltet beispielsweise das Geld vom Niederrhein, das zum Aufbau einer Kindertagesstätte verwendet wird. „Wir haben mit der Hilfe aus Wesel eine kleine Welt aufgebaut“, erzählt sie. Zu dieser Welt gehört beispielsweise ein kleiner Lebensmittelladen.

Cortez ist Leiterin an der Volksschule in Amando Lopez. Bilder aus dem Schulalltag zeigen, wie Spenden aus Wesel und Xanten für den Bau eines Mehrzweck-Pavillons verwendet wurden. Er dient auch als Speisesaal. „Wir erleben glückliche Kinder, die nach dem Abschluss an einer anderen Schule ihr Abitur machen können“, sagt Cortez. Die reale Arbeitswelt sieht hingegen anders aus. Es gibt keine speziellen Ausbildungsstellen. Im Haushalt oder der Landwirtschaft verdienen sie später den Lebensunterhalt. Spannend sei derzeit der Einzug der modernen Medien. Zwar habe sie an der Schule 30 Laptops, aber kein Netz. Verständlich ist ihr Wunsch nach mehr Bildung für Kinder und Erwachsene. „Ich wünsche mir eine Verbesserung für unsere Kleinbauern“, sagt Cortez.

Für beide erfüllt mit dem Besuch in Deutschland ein Lebenswunsch. „Wir kannten den Rhein bisher nur aus Erzählungen“, sagt Nunez. Auf die Frage, wie sie Deutschland erleben, geraten sie ins Schwärmen. „Wir erleben große Herzlichkeit und fühlen uns wie Königinnen“, verraten sie. Am 27. September geht es zurück in die Heimat.

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