Kreis Wesel Xanten wirbt in Berlin mit WM-Pokal und Münzpräger

Kreis Wesel · Auf der Internationalen Tourismus-Börse baut Uwe Strauch einen Stand auf. Dombauverein wird seine Arbeit vorstellen.

 Norbert Müller wird auf der Messe Denare prägen.

Norbert Müller wird auf der Messe Denare prägen.

Foto: Armin Fischer

Für fünf Tage im März schaut die weite Tourismuswelt auf Berlin. Dann lädt die Hauptstadt zur Internationalen Tourismus-Börse (ITB) ein. Inmitten der Aussteller in Halle 10.2 wird auch der Xantener Uwe Strauch einen 56 Quadratmeter großen Stand aufschlagen. Als Herausgeber des Magazins museum.de bietet er dort knapp 120 Museen eine Plattform, sich zu präsentieren. Mit dabei sind auch der Xantener Dombauverein und das Geldmuseum in Wardt.

Doch der Star des Standes dürfte 36,8 Zentimeter hoch sein, rund sechs Kilo wiegen und aus 18 Karat Gold sowie zwei Ringen aus Malachit bestehen. Dieser FIFA WM-Siegerpokal 2014 stammt aus der Schatzkammer des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund. Jogis Jungs haben ihn bei der Weltmeisterschaft in Brasilien gewonnen.

Museen sollen Profil zeigen, sagt Uwe Strauch. "Immerhin gehören sie zu den Perlen einer Stadt oder einer Region. Darum gebührt ihnen einer der vordersten Plätze." An seinem Stand können sie mit ausgelegten Flyern und durch Mitarbeiter werben, zwei Tonnen Material hat der Xantener für den Weitertransport nach Berlin gebunkert. Besonders stolz ist der 52-Jährige auf den Bodenbelag. Er besteht aus weit über 400 einzelnen Fotos aus und von den teilnehmenden Museen.

Mit der Teilnahme an der ITB will der Dombauverein zeigen, dass die öffentlichen Zuschüsse für die Restaurierung der vielfach mittelalterlichen Fenster aus dem Dom sinnvoll eingesetzt sind. Die Glasmalereien werden seit etwa zehn Jahren nach und nach bearbeitet und erhalten zusätzlich eine Scheibe vorgesetzt, um sie gegen Umwelteinflüsse und Vandalismus zu schützen. "Zudem werden wir in einer Vitrine Mehreres aus dem Dom ausstellen", erläutert der Leiter der Dombauhütte, Johannes Schubert, "eine Kreuzblume aus Stein, ein Glasfragment aus dem Schutt von 1945 und einen Schlussstein aus dem ehemaligen Kapitelsaal." Neben dieser Werbung in eigener Sache, ergänzt der Vorsitzende des Vereins, Hans-Wilhelm Barking, "hoffen wir, dass auch touristisch etwas für Xanten und den Niederrhein abfällt."

Als Geldfälscher wird Norbert Müller am Berliner Stand arbeiten, denn der Leiter des Wardter Geldmuseums prägt dort Münzen aus Xanten. Denare (Pfennige) gehören zu den ältesten in Xanten geschlagenen Münzen, hergestellt in der Amtszeit von Erzbischof Hermann II. (1036-1056). "Interessant ist, dass dieser Denar fast 200 Jahre, bevor Xanten Stadtrechte 1228 erhielt, hier in der Nähe des Domes geprägt wurde", sagt Müller. "Dieser Denar ist äußerst selten; 2001 wurde ein Stück in einer Auktion angeboten." Mit dem Geldgeschichtlichen Verein Niederrhein freue er sich darauf, Xanten als eine äußerst interessante Museumslandschaft auf der ITB mit vertreten zu dürfen.

Im historischen Gewand wird Müller am Stempel sitzen und die Münze prägen, dann aber nicht, wie daheim in Wardt, mit dem Görtzhof als Museumssitz auf einer Seite, sondern auf beiden Seiten möglichst originalgetreu. Die eine Seite zeigt den Kopf des Erzbischofs, die andere eine Kirche. Nur beim Material wird er ausweichen müssen; alles andere wäre zu teuer. Statt aus Silber wird der Denar aus Zinn sein.

(RP)
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