Wesel Windräder: Stadt mit Zonen auf sicherer Seite

Wesel · Die Anhörung zum Windkrafterlass im Umweltausschuss des Landtags war noch am gleichen Tag Thema im Weseler Stadtentwicklungsausschuss. So wollte die CDU wissen, ob die Konzentrationszonen Meerfeld und Ginderichswardt (beide linksrheinisch) rechtssicher sind. Verwaltungsmann Michael Klessa bestätigte dies für beide ausgewiesenen Zonen. Sonst könnten ja überall Windräder gebaut werden.

Ludger Hovest (SPD) kritisierte, dass "die Leute" offenbar gar keine Windräder haben wollten. Dabei würden sie aber dringend gebraucht. Friedrich Eifert (FDP) äußerte zwar Verständnis für Protestierende.

Allerdings sei die Lage vor der Atom-Katastrophe von Japan eine andere gewesen. Damals sei die Notwendigkeit nicht da gewesen. Jürgen Linz (CDU) fragte nach Eiswurf-Fällen. Klessa berichtete, dass die Abschalt-Automatik versagte und man den Betreiber aufgefordert habe, sich zu kümmern.

Individuelle Entscheidung bleibt

Im RP-Gespräch sagte Klessa gestern, dass er durch den Erlass keine wesentlichen Veränderungen für die Lage in Wesel erwarte. So sei über Abstände zur Wohnbebauung weiter individuell zu entscheiden. Überdies blieben alle bisherigen Belange (Umweltschutz, Emission, Landschaftsrecht etc.) zu beachten. Und: Genehmigungsbehörde ist nicht mehr die Stadt, sondern der Kreis. Wesel selbst könne nur durch einen Bebauungsplan bei Höhen der Anlagen eingreifen.

Dies aber wolle die Verwaltung, wie im Oktober erklärt, nicht tun. Gestern meldete sich auch SPD-Landtagsabgeordneter Norbert Meesters in Sachen Anhörung im Landtag: Frühe Information und Einbindung der Bürger beim Planungsverfahren seien wichtig. Es seien Möglichkeiten gezeigt worden, wie sich Bürger auch finanziell in Projekte einbringen könnten.

Genau das hatten die Windkraft-Gegner Herrman Norff, Dietmar Pucher und Dr. Franz-Joachim Weyers nach der Anhörung kritisiert. Sie brachten die schädlichen Folgen für Anwohner in die Debatte ein. "Schutzrechte der Bevölkerung haben eine hohen Stellenwert", sagte Meesters. Er verteidigte sich gegen den Vorwurf von Norff, dass er nicht das Wort ergriffen habe.

"Meine Aufgabe als Abgeordneter war es, zuzuhören", so Meesters. Wenn es nun darum gehe, die Beiträge zu werten, werde er sicherlich in der Debatte Position beziehen.

(RP)
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