Wesel Wilhelm I.: drinnen oder draußen?
Wesel · Kulturausschuss berät über die Brücken-Skulptur und das Kaiser-Denkmal.
Für den Kulturausschuss, der am Mittwoch, 20. August, tagt (RP berichtete), hat die Politik nun die Sitzungsunterlagen erhalten. Den wenigsten Konfliktstoff dürfte die Aufstellung der Skulptur des Weseler Künstlers Twan Schutten aus Teilen der alten Rheinbrücke bergen, die auf der Wiese vor der Musik- und Kunstschule (Kaserne VIII der Zitadelle) Platz finden soll. Denn die Kosten, die auf die Stadt zukommen, sind mehr als überschaubar: Die Herstellung ist durch Spenden gedeckt. Nach der Aufstellung soll das Stück in das Eigentum der Stadt übergehen, die dann für den Unterhalt zuständig sein soll. Laut Verwaltung bedeutet das alle paar Jahre einen neuen Anstrich, versicherungstechnisch sei die Skulptur dann in der Pauschalversicherung des Städtischen Museums mitenthalten.
Anders sieht es mit dem Denkmal für Kaiser Wilhelm I. aus, das einst vor dem Bahnhof stand, nach dem Zweiten Weltkrieg abgeräumt und beschädigt wurde und dessen Restauration bekanntlich geraume Zeit die Geister scheidet. Bislang haben sich zwei Möglichkeiten herauskristallisiert: die Aufstellung des in ansehlicher Form restaurierten Torsos inklusive Kopf im Außenbereich der Zitadelle oder Unterbringung im Preußen-Museum in Abstimmung mit dem neuen Träger Landschaftsverband Rheinland.
Befürworter einer Aufstellung im Freien wollen für eine Restaurierung (Schließen von Rissen, etc.) und für einen Sockel 47 000 Euro geben. Unterhaltskosten, die derzeit nicht bezifferbar sind, sollen dann zulasten der Stadt gehen. Die Verwaltung indes hält einen Platz im Preußen-Museum für sinnvoll, wo der Bezug auch zur Geschichte der preußischen Garnisonsstadt Wesel gegeben sei. Unrestauriert als Zeitzeugnis. Die Kosten betrügen dann 4000 bis 5000 Euro zulasten der Stadt.
